Pflanzen / Zimmerpflanzen: Die Buntnessel (Coleus; heute Solenostemon) stammt aus dem tropischen Asien und Afrika. Es gibt über 200 Arten als Halbsträucher und Kräuter. Die Stengel sind kantig und verholzen am Grund. Die Blüten sind wenig attraktiv. Sie duften auch nicht, deshalb bei Ansatz gleich ausknipsen, damit die "Kraft" in die Blätter geht. Sie gelten als anspruchslose aber wunderschöne Blattschmuck-Zimmerpflanze.

Rund um die Buntnessel

Die Blattfarbe ist vom Licht abhängig. Im Winter werden Gelb und Rot schwächer, dann herrscht Grün vor. Deshalb sieht die Buntnessel im Sommer am schönsten aus. Stellen Sie Buntnesseln hell auf, aber nicht in die pralle Sonne. Soll sie trotzdem im Sommer am Südfenster stehen, denken Sie unbedingt an eine Beschattung. Ideal im Zimmer sind Ost-, im Winter auch Süd- und Westfenster.  Bei Verwendung als Balkonpflanze, bitte erst ab Ende Mai raus stellen. Nach etwas Gewöhnungszeit verträgt sie sogar volle Sonne im Freien auf Terrasse oder Balkon. Kälte unter 8 Grad schadet der Buntnessel. Im Winter steht sie am besten bei 12 - 15 Grad im Haus.

Schneiden

Junge Buntnesseln von Anfang an stutzen, damit sie buschiger werden. Ältere und kahle Triebe ganz entfernen. Frühzeitig Stecklinge, welche beim Schneiden anfallen für eine neue Pflanzennachzucht (siehe Vermehrung) verwenden.

Gießen und Düngen

Der Wasserverbrauch, besonders im Sommer ist recht groß. Lassen Sie die Erde nicht austrocknen, aber vermeiden Sie „Fußbäder“. Im Sommer regelmäßig, reichlich mit kalkfreiem Wasser gießen (kalkfreie Erde und ein pH Wert von 4,5 sind günstig). Bei großer Hitze ab und zu sprühen. Während der Wachstumszeit mit kalkfreiem Dünger (von Frühjahr bis Herbst alle 2-3 Wochen mit Flüssigdünger) versorgen.

Pflanzenschutz

Der weiche, krautige Wuchs bietet eine gute Angriffsfläche für Blattläuse, die sofort bei Entdecken mit einem chemischen Spritzmittel bekämpft werden müssen. Braune Blattränder und Blattspitzen entstehen bei Wassermangel, wenn in Trocken-Perioden nicht genug gegossen wurde oder wenn sich im Topf zuviel Salz gebildet hat. Nehmen Sie einen größeren Topf mit Unterschale. Spülen Sie die Erde mit 1 Liter Wasser durch, bevor die Frühjahrssonne zu stark wird. Schwache Blattfarben bedeutet, Ihre Buntnessel steht zu dunkel oder bekommt bei kräftigem Licht zu wenig Dünger.

Umtopfen

Die Buntnesseln wachsen rasch und brauchen schon bald einen größeren Topf. Günstig ist es nach Rückschnitt, im Frühjahr in hochwertige Blumenerde (Mischung aus Torf und Sand) umzupflanzen.

Vermehrung

Die Buntnessel kann mehrere Jahre alt werden, verliert aber ihr hübsches Aussehen und sollte öfter durch Stecklinge erneuert werden. Ziehen Sie sich Nachwuchs, indem Sie Triebspitzen mit 2-3 Blattpaaren im Wasser bewurzeln. Diese Kopfstecklinge können Sie problemlos im Frühjahr bis Juli von der Mutterpflanze abzwicken. Vorteil: Die Pflanze wird angeregt sich zu verzweigen und buschiger zu wachsen. Entfernen Sie die unteren Blätter an den Stecklingen, damit Sie nicht ins Wasser ragen und faulen. Tipp: Damit das Wasser klar bleibt, geben Sie ein Stück Holzkohle (zum Grillen) hinzu, das entzieht dem Wasser Schadstoffe und die Stecklinge faulen nicht. Stellen Sie das Glas schattig auf und nach 2-3 Wochen können die bewurzelten Jungpflanzen in Töpfe gepflanzt werden. So entsteht willkommener Nachwuchs für weitere eindrucksvolle Kübelpflanzen oder für kreative Fensterbank-Ideen im Zimmer.

Im Fachhandel wird Buntnessel-Samen oft als "Regenbogen-Mischung" angeboten. Der Samen ist sehr fein und wird dünn in Töpfe mit guter Samenerde gesät. Die Erde wird dann mit einem Wasser-Zerstäuber besprüht und mit einer durchsichtigen Plastik-Folie abgedeckt. Sobald sich die Keimblätter zeigen, muss die Abdeckung entfernt werden. Achten Sie darauf, dass die Erde nicht austrocknet. Die beste Zeit zum Säen ist der März. Wenn die Sämlinge 2 - 3 Blattpaare bekommen haben, pflanzt man sie in einzelne Töpfe um. Erst bei 5 Blattpaaren lässt sich die Farbe der Pflanze erkennen. Unter den selbst gezogenen Buntnesseln können Sie dann leicht solche mit Farben nach Ihrer Wahl großziehen. Eine Vermehrung durch Samen ist aber (ehrlich gesagt) Liebhaber-Sache.

Zur Vermehrung in Erde, pflanzt man drei Stecklinge zusammen in einen Topf. Die Wurzelbildung erfolgt innerhalb einer Woche. Man muss nur dafür sorgen, dass die Blätter saftig bleiben, indem man eine mit Luftlöchern versehene Plastiktüte über die Töpfe stülpt. Außer im Blütenstand kann man das ganze Jahr Stecklinge abnehmen und einpflanzen.

Hydrokultur

Die Buntnessel ist auch als Hydrokultur sehr gut geeignet. Aber die Gefäße müssen mit ausreichendem Nährlösungsvorrat ausgestattet sein, da der Verbrauch in den Sommermonaten sehr hoch ist.

Es gibt sehr sehr viele Sorten

Die hellgrünen Blattränder der mokka-braunen extravaganten `Walter Turner` sorgen für einen kräftigen Kontrast, wenn Sie sie im Doppelpack in eine glänzend glasierte mokkabraune Vase als Übertopf stellen. - Besonders schön ist die Sorte `Verschaffeltii`. Sie hat eine prächtige, dunkle Samtfarbe und ist auch gut für den Garten geeignet. - Seltener kommt die Hängende Buntnessel oder Ampelbuntnessel (Soleus pumilus) vor. Ihre dünnen Stengel liegen dicht am Boden oder hängen herunter. Die Blätter sind nur 2 - 3 cm groß, zugespitzt, rotbraun und grün gerändert.

Zu den dunkellaubigen Buntnesseln zählen Sorten wie `Dark Star`, die fast schwarz ist und sehr kompakt wächst, aber auch `Juliet Quatermain` mit gerüschten Blättern in schokoladigem Dunkelbraun. Gefleckt, gestreift wie die außergewöhnliche `Flammenzauber` oder gesäumt wie die adrette `Morano` - kunstvoll mischen sich auf den Blättern der verschiedensten Buntnessel-Sorten Pink, Rosa, Ocker und Bordeaux mit oliv- und gelbgrünen Tönen zu den verrücktesten Mustern. Wer vermisst da noch Blüten?

Text: hausbautipps24.de
Sylvia Voigt / pixelio.de