Kletterpflanze Blauregen für den Garten

tmb_pflanzen_garten_pflanzen_kletterpflanze_blauregen_fuer_den_gartenPflanzen / Garten Pflanzen: Blauregen (Glyzinen, Glyzinien, Glycinien, Glycinen, Glycinie, Glyzine, Wisteria) ist ein wunderschöner, pompöser und eindrucksvoller Kletterer. Im Frühjahr hat er seinen großen Auftritt, denn ab April können wir sein blaues Blütenwunder erleben. Der Blauregen wächst sehr schnell und erreicht, je nach Sorte, kletternd eine Höhe von 4-10m. Bei der Neuanlage, der unbedingt notwendigen Rankhilfe sollte man daran denken, dass der Blauregen ausgewachsen daher etliche Zentner wiegen kann. Besser man pflanzt auch nur wenige dieser ausladenden Kletterer. Falls dann in den ersten Jahren noch Lücken auftreten, kann man mit kontrastreichen Farben von einjährigen Kletterern auffüllen.

Standort und Pflege für den Blauregen

Der Blauregen wird im Frühjahr gepflanzt. Wählen Sie warme, sonnige Standorte mit durchlässigem, sandig-humosem Garten-Boden, der ausreichend feucht sein sollte. Pflanzen Sie am besten mit Ballen und lockern Sie die Garten-Erde vor dem Pflanzen etwa 60cm tief. Junger Blauregen braucht anfangs etwas Schatten und in den ersten Jahren Winterschutz.
 
Nach der Pflanzung wird mit feuchter, humoser Erde leicht angehäufelt, dann treiben die Augen leichter aus. Wenn man den Blauregen frühzeitig erzieht und schneidet, ist die Zeitspanne zwischen Pflanzung und erster Blüte meist kürzer. Dennoch können etliche Jahre vergehen bis sich der Blauregen an seinem Standort wohl fühlt.

Vermeiden Sie übermäßige Stickstoffgaben, da sie vorrangig nur das Blattwachstum fördern. Eine Düngung mit Superphosphat im April hingegen wirkt sich günstig auf die Blüte aus. Sonne und Wärme, die für eine üppige Blüte so wichtig sind, findet der Blauregen besonders an einer Südwand. Er gibt sich aber auch mit einem etwas schattigeren Standort zufrieden, die Blüte ist allerdings dann nicht so prunkvoll, wie der Blauregen eigentlich zeigen könnte.

Den Blauregen schneiden

Die enorme Wuchskraft des Blauregens muss durch Schnitt gebändigt werden, damit viel Energie für die Bildung von Blütenknospen übrig bleibt. Blauregen blüht an Kurztrieben, die von den Haupttrieben abzweigen. Der Schnitt soll die Bildung solcher Kurztriebe fördern. Ohne Rückschnitt bringt der Blauregen erst nach mehreren Jahren Blüten hervor.

Grund- oder Richtungsschnitt:
Im 1. und 2. Jahr lassen Sie die oberen Seitentriebe stehen, die unteren kürzen Sie auf  2-3 Blätter ein. Kontrollieren Sie im 2. Jahr, ob die Schnüre, mit denen die Triebe an der Pergola oder einer anderen stabilen Rankhilfe festgebunden wurden, gelockert werden müssen. Sie dürfen die Rinde des Blauregens nicht quetschen.

Vom 3. Jahr an kürzen Sie alle Seitentriebe um die Hälfte bis zu zwei Dritteln ihrer Länge. Das sorgt für einen buschigen Wuchs und viele Blüten. Schneiden Sie die unteren Seitentriebe bis auf den Stamm zurück. Lösen Sie die Schnüre. Der Blauregen hält sich dann eigentlich von allein fest.

Führen Sie die Triebe zusätzlich spiralförmig um die Kletterhilfe. Damit fördern Sie die Blütenbildung, sowohl an den senkrechten als auch an den waagerechten Trieben.

Vorsicht: Blauregen blüht am mehrjährigen Holz. Daher beim Rückschnitt keine kosmetischen Maßnahmen an jungen oder einjährigen Trieben durchführen.

Blauregen als Hochstamm im Kübel ziehen

Der Blauregen kann nicht nur an Kletterhilfen hochranken. Wenn man ihn richtig schneidet, steht er als kleines Bäumchen sogar auf „eignen Beinen“. So brauchen Sie auch auf einer kleinen Terrasse oder Balkon nicht auf den Blauregen im Kübel verzichten. Wählen Sie für Ihren Blauregen-Hochstamm aber immer eine veredelte Jungpflanze, damit Ihr Stämmchen auch wirklich blüht.

Erstes Jahr: Junge Blauregen aus der Baumschule haben meist nur einen Trieb. Schneiden Sie diesen nach der Pflanzung im Frühjahr um ein drittel bis auf eine gut entwickelte Knospe zurück, eventuelle Seitentriebe werden ganz entfernt. Anschließend befestigen Sie den Trieb locker an einen Stützstab. Im Juli stutzen Sie alle neuen Triebe etwa um die Hälfte und binden die Verlängerung des Haupttriebes ebenfalls an der Stütze fest.

Zweites Jahr: Im Februar kürzen Sie die neuen Triebe des Blauregens ein, es bleiben jeweils nur drei bis fünf gut entwickelte Knospen stehen. Im Juli schneidet man alle neuen Zweige um ein Drittel zurück und stutzt den Haupttrieb auf die gewünschte Endhöhe. Danach verzweigen sich der Leittrieb und die Seitentriebe.

Drittes Jahr: Sie kürzen die Verlängerungen des Haupttriebs und der Seitentriebe sowie alle Nebentriebe aus dem vorigen Sommer im Februar auf drei bis fünf Knospen ein. Im Juli schneiden Sie den Stamm frei: Entfernen Sie bis zur gewünschten Kronenhöhe alle Seitenäste direkt an Ansatz. Das Bäumchen kommt nach spätestens fünf Jahren ohne Stütze aus. Die Krone müssen Sie aber weiterhin pro Jahr im Frühjahr schneiden.

Vorsicht der Blauregen ist ein Würger

Der Blauregen zählt zu den Schlingern unter den Kletterpflanzen. Im Gegensatz zu Selbstklimmern wie Efeu und Wilder Wein kann er sich nicht mit Haftwurzeln am Mauerwerk festhalten.

Sie sollten den Blauregen nicht in die Nähe von Regenrohren pflanzen. Ältere Pflanzen können wie eine Riesenwürgschlange Material zerquetschen. Wenn sie aber das Regenrohr trotzdem hinter einer Blauregen - Wand verschwinden lassen wollen, ist ein Regenrohr-Schutz von Vorteil. Es gibt speziell für diesen Fall geformte Gitter zu kaufen. Handwerklich versierte Hobbygärtner haben mehr Spielraum beim Gestalten.

Sie können Rankgerüste auch im Halbbogen um das Rohr aufstellen oder mit den Enden an der Wand befestigen. Sollte der Vermieter das Anschrauben untersagen, müssen Sie das Gitter über Fundamentstützen sichern. Das hat den Vorteil, dass Sie den Abstand zur Wand frei wählen können.

Rankgitter aus Edelstahl sind zeitlos schön und unverwüstlich. Fertige Systeme mit Wandbefestigung sind leicht zu montieren. Kletterseile aus Edelstahl setzen Ihrer Phantasie fast keine Grenzen. Abstandshalter mit Dübel können sie beliebig an der Wand verteilen. Lesen Sie auch bei uns: Obst am Spalier für den großen und kleinen Garten

Was tun, wenn der Blauregen nicht oder nur spärlich blüht?

  • Wenn die Blüte bei Ihrem Blauregen ausbleibt, handelt es sich meistens um Sämlinge, also aus Samen gezogene Blauregen-Pflanzen. Diese blühen oft erst nach vielen Jahren. Achten Sie beim Kauf also auf veredelte Blauregen-Sorten, denn diese blühen früher und zuverlässig.
  • Entfernen Sie blütenlose, bodennahe Wildtriebe. Diese rauben dem Blauregen nur unnötig die Kraft zur Bildung von Blüten.
  • Blauregen sind sehr durstig. Sorgen Sie für ausreichend Feuchtigkeit, denn bei trockenem Wetter wirft der Blauregen häufig seine Blütenknospen ab. Diese bilden sich immer an Kurztrieben. Zu lange Triebe also kürzen. Siehe oben: Blauregen schneiden!
  • Stimmt der Standort (vollsonnig), ist es ein veredelter Blauregen ... usw., dann versuchen Sie die Blühwilligkeit mit einem zusätzlichen Sommer-Schnitt zu fördern. Dazu schneidet man im August die jungen Jahrestriebe, die sich seit dem Frühjahr gebildet haben, auf zwei bis drei Blätter zurück. Das Ziel: Der Blauregen soll weniger Kraft in die Bildung langer Triebe als vielmehr in die Anlage von Blütenknospen investieren.
  • Tipp: Ältere Blauregen vertragen, wenn es sein muss, zur Verjüngung z.B. auch mal einen starken Rückschnitt auf 40 bis 50 cm über dem Garten-Boden. Schonen Sie dann aber in den kommenden Jahren die neuen Triebe, dann dürfte nach zwei bis drei Jahren wieder eine Blüte eintreten.

Vermehrung des Blauregens

Die Bewurzelung von selbstgeschnittenen Stecklingen ist nicht immer erfolgreich: Weichholz-Stecklinge von neuen Blauregen-Trieben (ca. 6-8cm lang, mit Knospen) werden von Spätfrühjahr bis Hochsommer geschnitten und in einen Topf mit feuchter Erde gesteckt.

Besser ist die Vermehrung über Absenker: Dabei wird ein langer Trieb des Blauregens bis zum Boden hinab geleitet und die Rinde an einer Stelle leicht angeritzt. Diesen Bereich des Triebes gräbt man ca. 15cm in den Garten-Boden ein, damit sich neue Wurzeln bilden. Den bewurzelten Trieb dann von der Mutterpflanze kappen und umpflanzen (am besten im Frühjahr).

Blauregen aus Samen vermehren

Nach warmen Sommern bilden Blauregen (Wisteria floribunda, Wisteria sinensis) längliche, etwa 10cm lange hülsenförmige und mit einer samtartigen Hülle umgebene Samenstände. Kurz vor dem Aufplatzen dieser Hülle kann man sie abpflücken. Die darin enthaltenen (giftigen) ein bis drei Samen/Körner werden zunächst einmal leicht angefeilt danach 24 Stunden gewässert, bevor man sie in Töpfe mit sandig-humosem Substrat aussät. Sie keimen am besten bei Temperaturen von 15 bis 18°C nach ein bis zwei Monaten. Aus Samen vermehrte Blauregen wachsen zwar rasch und üppig, blühen aber erst nach vielen Jahren (8 bis 10 Jahre) zum ersten mal. Man muss also bei selbst gezogenen Blauregen sehr viel Geduld aufbringen. Wer nicht so lange warten möchte, kauft besser veredelte, durch Ableger oder Absenker gewonnene Pflanzen in einer Baumschule.

Pflanzen-Art und Sorte

Achten Sie beim Kauf auf veredelte Pflanzen. Des weiteren spielt auch die Pflanzen-Art eine Rolle. Blauregen (Wisteria floribunda) beispielsweise wächst schwächer, erreicht nur 5 m Pflanzenlänge und blüht meist erst nach zehn Jahren. Die Sorte `Issai Perfect` blüht hingegen schon nach drei Jahren. Auffallend ist, dass sich bei dieser Art die Triebe immer rechts herum schlingen, während sie sich bei Blauregen (Wisteria sinensis) links herum winden. Einige Sorten der Chinesischen Glyzine sind zum Beispiel `Black Dragon` (purpur, gefüllt) oder `Prolific` (violett, einfach). Sie gelten als besonders winterhart und blühen jedes Jahr sicher aufs Neue.

Weitere wunderschöne Blauregen

Blauregen (Wisteria floribunda) 'Violacea Plena'
·prachtvoll, duftend, gefüllt violette Blüten (Mai-Juni)
·schnell wachsend
·auch als Bodendecker macht diese Sorte was her

Großer Blauregen, Edelblauregen (Wisteria floribunda)  'Macrobotrys'
·besonders große blauviolette Blütentrauben (Mai-Juni)
·stark duftend
Tipp: Durch die Größe seiner Blüten bekam dieser Blauregen einen Eintrag ins Guinness Buch der Rekorde. Er braucht unbedingt eine besonders starke Kletterhilfe, an denen er sich entlang hangeln kann.

Japanischer Blaurege
n (Wisteria floribunda) 'Alba'
·weiße Blütentrauben in lockern Trauben (Mai-Juni) bis zu 50cm lang
·seine gefiederten Blätter haben eine hellgrüne Farbe
·stark wachsend
·kann auf die eindrucksvolle Höhe von 6-10 m wachsen
·braucht einen feuchten, durchlässigen, humus- und nährstoffreichen Boden an einem vollsonnigen Platz
·Dieser elegante Blauregen ist wegen seiner reinen Farbe, eine schöne Alternative zu den violettblauen Sorten.

Chinesischer Blauregen (Wisteria sinensis)
·in Trauben hängende, große blaue Blüten (Mai-Juni) mit bis zu 50 cm Länge
·hellgrünes Laub ist gefiedert und nimmt im Herbst eine schöne, gelbe Farbe an
·braucht nur ganz normalen Garten-Boden
·wenn man ihn frei wachsen lässt, kann er Hauswände ohne Probleme erklimmen


Goldregen

Der Goldregen (Laburnum) ist ein wunderschöner Blütenstrauch, der seine Kronen mit langen Trauben gelber Schmetterlingsblüten verziert. Am schönsten entwickeln sich die baumartigen, 3 bis 5 m hohen Sträucher bei freiem Stand. Regelmäßige Rückschnitte sind nicht erforderlich. Die beste Pflanzzeit ist im Herbst, wobei sonnige bis halbschattige Plätze willkommen sind. Alle zwei bis drei Jahre streut man Kalk auf den Wurzelbereich (etwa 200 g pro Quadratmeter). In Familiengärten sollte man allerdings auch auf den Goldregen verzichten, denn alle Pflanzenteile, besonders die Samen, sind wie auch beim Blauregen stark giftig.

Drei winterharte Goldregen

Alpen - Goldregen (Laburnum alpinum)
Er hat dunkelgelbe, duftende Blüten und bevorzugt kräftigen, lehmigen Boden in trockenen Lagen.

Die Blütentrauben des Gewöhnlichen Goldregens (Laburnum anagyroides)
sind etwa 20 cm lang. Er wünscht etwas leichtere und feuchtere Böden.

Der Dritte im Bunde ist die Sorte Goldregen "Vossii" (Laburnum x watereri),
die als Kreuzung der beiden ersten entstanden ist. Ihre leuchtenden, goldgelben Blütenstände sind teilweise einen halben Meter lang, duften intensiv ergießen sie sich wie ein Wasserfall über die Kronen.

Text: Gartentipps24.de
Bild©: MaryL / Pixelio