Kirschen müssen keine Maden haben
Nutzgarten / Obst Garten: Die Freude an den knackigen Süßkirschen ist so manchem Gartenfreund mal wieder vergangen, weil die Früchte vielerorts vermadet waren. Spritzen durfte man nicht oder war sich im Unklaren darüber, wann und womit. Oder man konnte überhaupt nichts tun, da der Süßkirschenbaum sein großes Blätterdach über Obststräucher, Erdbeeren und blühende Gewächse spannte, die mitbehandelt worden wären. Was also tun, um die Kirschen madenfrei zu halten?
Eine weitere Maßnahme ist, den Boden unter dem Obstbaum schon von Ende Mai bis zur Ernte der letzten Kirschen flächendeckend mit einem Kunststoffvlies abzudecken. Das hindert den Schädling nach dem Schlüpfen aus der Puppe, aus dem Boden an der Eiablage in den Kirschen.
Während der gesamten Erntezeit sollten Sie die am Boden liegenden Kirschen regelmäßig zusammenrechen und in den Restmüll geben.
Entfernen Sie nach der eigentlichen Ernte auch die sogenannten Fruchtmumien vom Kirschbaum – das sind die überreifen Kirschen, die nicht von allein zu Boden fallen. Die Maden der Kirschfruchtfliege, welche sich vielleicht noch in den Mumien befinden sind nämlich in der Lage, sich mit einem Spinnfaden vom Baum abzuseilen.
Text: gartentipps24.de
Bild©: Paul-Georg Meister / pixelio.de
Unliebsamer Schädling
Die Kirschfruchtfliege ist es, die uns da ärgert. Sie hat annähernd die Größe und Gestalt der kleinen bekannten Stubenfliege. Sie sonnt sich mit Vorliebe auf Kirschen oder Blättern und deshalb finden wir sie meistens auf der Südseite der Bäume. Während Stubenfliegen in Ruheposition ihre Flügel stets eng zusammengeschlagen über dem Rücken tragen, ist die schräg gespreizte Flügelhaltung typisch für die Kirschfliege. Außerdem sind deren Flügel nicht glasklar, sondern weisen dunkle Farbänderungen auf. Nicht zu vergessen sei auf das grellgelbe Rückenschildchen hinzuweisen, das, zwischen den Flügeln angeordnet, schon von weitem die Erkennung des unliebsamen Schädlings ermöglicht.In manchen Jahren ist beinahe jede zweite Kirsche vermadet
Eigentlich müßte dieser Schädling viele Generationen im Jahr erzeugen, sollte man meinen, um sich so sehr zu vermehren. Dem ist aber nicht so. Vielmehr hat sich die Fliege strikt an das einmal jährliche Reifen der Kirschen angepaßt. Mit den vermadeten und deshalb vorzeitig gereiften Kirschen fallen die Fliegenmaden vom Baum, verlassen die entwerteten Früchte und verpuppen sich ab Juli in der obersten Bodenschicht in etwa 4mm lange, braune Tönnchen. Wer um diese Zeit Hühner in seinen Garten treiben kann, wird mit Freude feststellen, dass das liebe Federvieh systematisch diese Fliegenpuppen aus dem Boden scharrte und verspeist. Aber wer hat heute schon die Möglichkeit zu solch echter „biologischer Schädlingsbekämpfung“? Im Boden überwintert diese Verwandlungsform der Kirschfruchtfliege und ist dabei vielen Gefahren ausgesetzt. In Wintern mit geschlossener Schneedecke und von regenarmen Frühjahr gefolgt, überleben alle Fliegenpuppen. In wechselwarmem, feuchtem Milieu dagegen werden viele ein Opfer der zahlreichen Feinde am und im Boden. Und dementsprechend schlüpfen einmal mehr, einmal weniger Kirschfliegen. Der Schlupf selbst erfolgt, wenn sich im Erdreich eine gewisse Frühjahrswärme aufsummiert hat, denn die Entwicklung des Schädlings ist streng und direkt temperaturabhängig. Deswegen läßt sich der Schlupf der Schädlinge auch nicht auf den Tag genau vorhersagen. Nach alter Obstbauernregel kommen die Kirschfliegen, wenn sich die mittelfrühen Kirschen-Sorten zu röten beginnen. Der Hobbygärtner kann aber mit dieser Terminierung leider nicht allzuviel anfangen.Bekämpfung der Kirschfruchtfliege
Schweizer Wissenschafter fanden heraus, dass sich dieser Schädling von leuchtend gelber Farbe anlocken läßt. Man kann also die Kirschfruchtfliege wie mit einem Fliegenfänger ködern, wenn man leuchtend sonnenblumengelbe Tafeln mit Fliegen- oder Raupenleim bestreicht und in 2-3m Höhe am Kirschbaum – wegen der bevorzugten Sonnenlage vor allem südseits – aufhängt. Wer sich die Selbstanfertigung der gelben Tafeln nicht zutraut, kauft anwendungsfertige Kirschfliegenfallen im Gartenfachhandel.Eine weitere Maßnahme ist, den Boden unter dem Obstbaum schon von Ende Mai bis zur Ernte der letzten Kirschen flächendeckend mit einem Kunststoffvlies abzudecken. Das hindert den Schädling nach dem Schlüpfen aus der Puppe, aus dem Boden an der Eiablage in den Kirschen.
Während der gesamten Erntezeit sollten Sie die am Boden liegenden Kirschen regelmäßig zusammenrechen und in den Restmüll geben.
Entfernen Sie nach der eigentlichen Ernte auch die sogenannten Fruchtmumien vom Kirschbaum – das sind die überreifen Kirschen, die nicht von allein zu Boden fallen. Die Maden der Kirschfruchtfliege, welche sich vielleicht noch in den Mumien befinden sind nämlich in der Lage, sich mit einem Spinnfaden vom Baum abzuseilen.
Text: gartentipps24.de
Bild©: Paul-Georg Meister / pixelio.de