Nutzgarten / Kräutergarten: Ob Thymian, Salbei oder Basilikum, die Sorten-Vielfalt war noch nie größer. Herrlich duftend, in aparten Blattformen oder mit hervorragenden Würzeigenschaften bieten Kräuter für jeden Geschmack etwas.

Duft, Würze und auch noch gut aussehend

Besondere Schmuckstücke sind die Grau- und Silberlaubigen. Der Zwergstrauch Helichrysum italicum `Silberzwerg` zum Beispiel besticht durch kurze, nadelförmige, ganzjährig silbrige Blätter. Sowohl der Duft wie auch die Verwendung ähnelt dem von Currykraut (Helichrysum italicum `Silbernadel`). Dieses etwas bekanntere Kraut hat ebenfalls einen glanzvollen, silbrigen Auftritt. Daneben gibt es auch zahlreiche Kräuter-Pflanzen mit außergewöhnlichem Blattwerk, wie Blutampfer, weiß panaschierte Kapuzinerkresse oder die Salbei-Sorte `Creme de la creme` (Salvia officinalis).

Bei den Duft-Kräutern geht der Trend eindeutig zu den erfrischenden Fruchtdüften. Von nahezu jeder gängigen Art gibt es Spezialitäten, die das Aroma von Orange, Zitrone, Grapefruit oder Ananas verströmen. Grapefruit-Minze (Mentha suaveolens x piperita), Orangen-Thymian (Thymus vulgaris var. fragrantissimus), Zitronenmelisse (Melissa officinalis), Ananas-Salbei (Salvia rutilans), Lemon-Ysop (Agastache mexicana), und Bärwurz (Spirituose) repräsentieren nur eine kleine Auswahl des Angebots. Man nutzt das erfrischende Aroma vor allem für die Zubereitung von Tee und zum Würzen von Desserts.

Welche Pflanzgefäße?

Die allermeisten Kräuter lassen sich problemlos in Töpfen und Kübeln kultivieren. Zu den wesentlichen Vorzügen der Topfkultur gehört die Flexibilität. Die Gefäße (sofern sie nicht gleich zentnerschwer sind) lassen sich gut verrücken. Nach Bedarf kann man so unschöne Ecken im Garten, auf Terrasse oder Balkon aufwerten, wie sie z.B. durch die natürlichen Blühpausen anderer Pflanzen entstehen, oder gezielte Akzente setzen. Wählen Sie die Töpfe und Kübel möglichst groß beziehungsweise mit ausreichender Tiefe, damit sich die Wurzeln gut ausbreiten können. Das ist besonders für die Minzen wichtig. Sie bilden sehr starke Wurzeln aus, so dass es schon mal vorkommen kann, dass sie einen gar zu kleinen Topf zum Platzen bringen oder einfach vor sich hin kümmern. Oder versuchen Sie Kräuter im Weidenkorb zu pflegen. Sehr dekorativ! Vor dem Bepflanzen den Korb mit Folie ausschlagen und eine Dränage aus Tonscherben oder Kieselsteinen nicht vergessen.

Pflege der Kräuter

Damit sich Kräuter im Topf ansprechend entwickeln können, brauchen sie mehr Pflege, als wenn sie im Gartenbeet heranwachsen. Gleichmäßiges, buschiges Wachstum lässt sich durch regelmäßiges Entfernen der Triebspitzen erzielen. Durch das Abkneifen des Mitteltriebs wird zusätzlich die Verzweigung angeregt und das Verkahlen der Pflanze von unten her vermeiden. Genauso wichtig ist es, die Töpfe wöchentlich zu drehen und die Kräuter täglich zu gießen, vorzugsweise nach Sonnenuntergang, während längerer Hitzeperioden besser sogar zweimal.

Keine Staunässe!

Als Pflanzsubstrat bietet sich die vom Handel angebotene Einheitserde an oder eine Mischung aus Blumenerde, kompostreichem, lockerem Gartenboden und Sand. Bevor die Pflanzerde in das Gefäß gefüllt wird, eine Dränageschicht aus grobem Kies oder Tonscherben hineingeben. Dadurch wird Staunässe vermieden. Die Kräuter einpflanzen, kräftig angießen und erst mal gleichmäßig feucht halten. Nach spätestens drei Wochen sind die Pflanzen angewachsen und werden nun den ganzen Sommer über ein- bis zweimal im Monat mit etwas Flüssigdünger versorgt. Die meisten Kräuter (z.B. Thymian, Rosmarin, Australischer Minzestrauch (Prostanthera cinerata – weiße Blüte) und v.a.) lieben Sonne und Wärme. Ein sonnig-warmer Standort im Garten oder auf der Fensterbank ist sehr wichtig für die Ausbildung des Aromas. Wenn die Bedingungen stimmen, sind Wuchsfreude, Würzkraft und reicher Blütenflor unvergleichlich schön.

Noch ein paar Topf-geeignete Kräuter

• `Purpurteppich` heißt ein herrlich duftender Zierthymian (Thymus rotundifolius). Die Sorte wächst rasch, blüht lange und hängt sich vorwitzig über den Topfrand.
• Die robuste Salbei-Sorte `Berggarten` zeichnet sich durch typischen Salbeiduft aus. Von Juni bis September zeigen sich ganz zauberhafte, lilafarbene Blüten.
• Ananassalbei (Salvia rutilans) ist eine köstliche Aromapflanze, die ab Oktober karmin-rote Blüten treibt.
• Orangenthymian (Thymus vulgaris var. fragrantissimus), Goldfleckthymian (Thymus x citriodorus `Donne Valley`), Goldsalbei (Salvia officinalis `Kew Gold`), Schwarzminze (Mentha spicata `Nigra`), Eberraute (Artemisia procera)

Kräuter im Topf – wohin im Winter?

Mehrjährige und als frosthart geltende Kräuter sind im Topf nicht ganz so widerstandsfähig wie im Garten ausgepflanzte Kräuter. Die Töpfe und Kübel werden am besten leicht gekippt an die Hauswand gerückt und mit Reisig abgedeckt. Oder: die Kräutertöpfe in einem frostfreien, hellen Raum überwintern.

Text: gartentipps24.de
Bild: M. Großmann / pixelio.de