Ist das ein Maulwurf oder eine Wühlmaus im Garten?
Gartengestaltung / Gartentipps: Ein Erdhügel hier und da im Garten ist noch kein Grund zur Panik. Denn der unterirdische Besucher kann ja schon längst wieder über alle Berge sein. Vermehren sich aber die Haufen aus frisch aufgeworfener Garten-Erde, Gemüse-Beete und Blumen-Rabatten sind von langen Gängen unterminiert, sollte man klären, ob hier Vegetarier oder Räuber unterwegs sind. Ist hier also eine Wühlmaus tätig, oder treibt nur ein Maulwurf sein Unwesen?
Ungeachtet dieser direkten Bekämpfungs-Maßnahmen ist es sinnvoll, die natürlichen Feinde der Wühlmaus zu fördern. Errichten Sie Sitzstangen für Greifvögel oder Steinhaufen als Unterschlupf für Wiesel. Wo sich Katzen im Garten tummeln, können sich Wühlmäuse ohnehin nicht explosionsartig vermehren.
Text: gartentipps24.de
Bild: Hermann Eberhardt / pixelio.de
Der Maulwurf ist nicht schädlich
Während die Wühlmaus am liebsten Pflanzen-Wurzeln frisst, ernährt sich der Maulwurf (wie die Spitzmaus) von Engerlingen, Drahtwürmern, Regenwürmern und anderen Boden-Lebewesen. Dank der kräftigen Muskulatur seiner schaufel-artig verbreiterter Vorderfüße durchwühlt er mühelos im Eiltempo das Erdreich nach Nahrung, somit auch nach Schädlingen. Und eigentlich machen ihn nur seine Erdhaufen unbeliebt, die er von Zeit zu Zeit senkrecht nach oben stößt. Gänge legt er dort an, wo es was zu holen gibt, sowie als Verbindung zwischen Jagdrevier und Nestkammer. Familienleben kennt der Einzelgänger nur zur Paarungszeit im Frühjahr. Die nackt und blind geborenen, maximal fünf Jungen gehen schon nach zwei Monaten ihre eigenen Wege – in einem neuen Revier. Fühlt sich der Maulwurf gestört, zieht er allerdings auch von dannen. Und in Störaktionen liegt die Chance, ihn loszuwerden.Den Maulwurf verjagen
Man kann beispielsweise leere Flaschen an Beeträndern schräg in den Boden eingraben, so dass nur der Hals hervorragt. Der darüber streichende Wind verursacht ein leises Pfeifen, welches den ungeliebten Wühler bald derart nervt, dass er Reißaus nimmt. Oder man steckt hier und da einen dicken Holzpflock in den Boden und schlägt bei jeder Gelegenheit dröhnend dagegen. Teuere Ultraschall-Geräte halten leider oftmals nicht, was sie versprechen. Erfahrungsgemäß kann auch der Geruch von Fischabfällen oder Menschenhaaren – beides in geöffnete und wieder verschlossene Gänge platziert – die Tiere vertreiben. Manchmal können diese Methoden sogar der Wühlmaus den Aufenthalt im Garten vermiesen. Meisten muss man jedoch schärfere Geschütze auffahren.Wühlmäuse fressen die unterirdischen Teile verschiedenster Pflanzen
Blumenzwiebeln, Möhren, Sellerie, Kartoffeln und Kohl stehen zuoberst auf der Speise-Liste. Besonders schmackhaftem Wurzel-Futter folgen die gefräßigen Wühlmäuse in Bodentiefen bis zu einem Meter. Apfelbäume beispielsweise treiben dann im Frühjahr noch kurz aus und beginnen zu blühen. Weil kein Wasser mehr aufgenommen werden kann, welken sie jedoch bald und verdorren häufig ganz. Leider kommt jede Hilfe zu spät, wenn die Pflanzen zu welken beginnen.Bei Wühlmaus-Befall muss man sofort reagieren
Schon nach zweieinhalb Monaten sind Jungtiere geschlechtsreif; und pro Wurf kommen nach nur dreiwöchiger Tragezeit vier bis sieben Junge zur Welt. Spüren Sie also den Bau auf, indem Sie den Garten-Boden an verdächtigen Stellen mit einer Gabel prüfen. Stoßen Sie auf Löcher, so graben Sie den darunter befindlichen Gang (zur sogenannten Verwühlprobe) in etwa 20 Zentimeter Länge auf. Ist er bewohnt, wird ihn die Wühlmaus bald wieder verschließen. Dann heißt es handeln.Bekämpfung mit Düften
Wühlmäuse haben einen ausgeprägten Geruchssinn. Man kann zur Abwehr Knoblauch, Narzissen oder Kaiserkronen in die Nähe besonders gefährdeter Kulturen pflanzen, so zum Beispiel auf Baumscheiben. Oder aber frische Holunder- oder Thuja-Zweige in die Gänge stecken sowie deren Jauchen hinein gießen.Das Wegfangen mit Fallen ist auch gar nicht schwierig
Wegen der empfindlichen Wühlmaus-Nase grundsätzlich Handschuhe anziehen und die Falle mit etwas Erde einreiben. Im Handel ist eine große Auswahl verschiedener Wühlmausfallen zu finden, die direkt in die Gänge eingebaut werden. Bei allen Modellen wird der Reflex der Wühlmaus ausgenutzt, defekte Gangabschnitte möglichst bald zu reparieren. Draht- oder Zangenfallen benötigen daher oft keinen Köder. Es gibt auch zweiseitige Systeme und darunter solche, die mit Köder – ein kleines Stück Apfel, Möhre oder Kartoffel – bestückt werden müssen.Rigoros ist das Auslegen von Giftködern
… aus Johannisbrot, getrockneten Möhren oder Körnern. Sie dürfen nicht offen ausgelegt, sondern müssen möglichst tief in die Gänge hineingelegt werden. Dabei sollte jedoch keine Erde auf den Gangboden fallen. Die Wühlmaus könnte sonst die Köder unbeachtet verwühlen. Nach dem Ausbringen der Giftköder den Gang wieder gut verschließen, damit keine anderen Tiere gefährdet werden.Ungeachtet dieser direkten Bekämpfungs-Maßnahmen ist es sinnvoll, die natürlichen Feinde der Wühlmaus zu fördern. Errichten Sie Sitzstangen für Greifvögel oder Steinhaufen als Unterschlupf für Wiesel. Wo sich Katzen im Garten tummeln, können sich Wühlmäuse ohnehin nicht explosionsartig vermehren.
Hügel- und Gangform sind die Visitenkarte von Wühlmaus und Maulwurf
Von Zeit zu Zeit wirft die 12-18cm große Wühlmaus und ebenso der etwa 15cm große Maulwurf den Aushub in unbewohnte Seitengänge. Oder aber er wird am Ende der Seitengänge als unregelmäßig verteilte Haufen über die Erdoberfläche gestoßen. Die Hügel der Wühlmaus sind einseitig flach und mit Gras und Wurzelresten durchsetzt, beim Maulwurf bestehen sie aus hoch aufgetürmter, fein-krümeliger Erde. Unter den größten dieser Haufen liegt meist die eigentliche Wohnkammer. Auch die Gänge sind einfach zu unterscheiden: Maulwurfgänge sind abgeflacht und voll mit Wurzelresten, während die hohen, ovalen Gänge der Wühlmaus kahlgefressen sind.Text: gartentipps24.de
Bild: Hermann Eberhardt / pixelio.de