Der Ginkgo für den Garten

tmb_garten_baeume_laubbaeume_der_ginkgo_fuer_den_gartenGarten Bäume / Laubbäume: Der Fächerblattbaum – so der deutsche Name – erweist sich in der Anpassung an die verschiedensten Umwelteinflüsse sehr flexibel. Aufgrund dieser Toleranz ist der Ginkgo-Baum heute gefragter denn je, zeigt er sich doch industrie- und abgasfester als manch neuzeitlicher Laubbaum-Kollege. Gerade in stark belasteten Großstädten wird Ginkgo biloba wieder bevorzugt gepflanzt. Aber auch als Garten-Laubbaum erlebt er eine wahre Renaissance.

Gestalt des Ginkgo-Baumes

In unseren gemäßigten Breiten wachsen seine Gipfel selten über 30 Meter hinaus. Um diese Höhe zu erreichen, braucht der Ginkgo in der Regel nahezu ein Menschenalter. Seine graubraune Rinde fällt durch grobe Furchen und unregelmäßige, netzförmige Risse auf. Die fächerartigen, häufig gekerbten Blätter mit ihren parallel verlaufenden Blattnerven sorgen für jahreszeitliche Abwechslung. Die Blätter treiben im Frühjahr gelblichgrün aus, werden später dunkelgrün und leicht ledrig und färben sich vor dem Laubabwurf noch mal satt goldgelb. Sie sitzen wechselständig an Langtrieben oder in Büscheln zu 3-5 an Kurztrieben. Die Gestalt des Ginkgo, ob ein- oder mehrstämmig, kann verschiedene Formen annehmen. Meist bildet er, besonders während seiner Jugendphase, eine schmal-kegelige Krone aus, die sich mit zunehmenden Alter abrundet. Ihr Aufbau bleibt jedoch locker und lichtdurchlässig. Die fast waagerecht stehenden Äste verzweigen sich wenig.

Ginkgo als Kübelpflanze

Dieser Umstand sowie die Robustheit des Ginkgo biloba prädestinieren in geradezu für Formschnitt-Maßnahmen. Den Trend der Zeit nutzend bieten findige Baumschuler extravagant gestaltete Exemplare als Kübelpflanze an. Sie können an einem geschützten Platz im Garten, gegebenenfalls unter einer Strohabdeckung, problemlos überwintern. Ginkgo-Sämlinge eignen sich auch hervorragend für die Bonsai-Kultur. Mit einem Ginkgo-Bonsai können Sie sich die Urwelt ins Zimmer holen. Sie dürfen ihn nur nie zu trocken werden lassen.

Ginkgo aus Samen

Wer selbst mit Samen experimentieren möchte, bestellt sich am besten Saatgut aus dem Fachhandel. Die Eigenernte der Samen dürfte nämlich schwierig werden, weil ein Ginkgo erst im Alter von 20-30 Jahren erstmals Blüten treibt. Außerdem ist der Ginkgo zweihäusig, es gibt männliche und weibliche Laubäume. Da die Früchte einen unangenehmen Buttersäure-Geruch verströmen, werden fast ausschließlich männliche Ginkgo-Bäume gepflanzt. Blüten erscheinen im April als 6-8cm lange gelbliche Kätzchen. Die kleinen grünen Blüten weiblicher Ginkgos sitzen an 2-5cm langen Stielen. Nur aus ihnen entwickeln sich kirsch- bis mirabellengroße, grüne, später gelbe Früchte, die dem Baum seinen Namen gaben. Gin-Kyo heißt japanisch „Silberaprikose“, in Europa wurde daraus Ginkgo.
Der beste Termin für die Aussaat ist des Frühjahr (April, Mai). Man drückt die Nüsse 2cm tief in ein Torf-Sand-Gemisch (1:1). Bis zur Keimung gut feucht halten und warm stellen. Die Keimlinge im Herbst topfen (vereinzeln). Sie können im Habitus stark variieren. Das Geschlecht der jungen Laubbäume erkennen Sie daran, dass Laubaustrieb und –abwurf bei den „Männchen“ 2-3 Wochen früher einsetzen als bei den „Weibchen“.

Übrigens: Der Ginkgo biloba gaukelt mit seinen dekorativen, fächerartigen Blättern den perfekten Laubbaum nur vor. Tatsächlich ist er ein Nacktsamer und gehört damit botanisch in die Reihe der Nadelblättrigen.

Zwerg-Ginkgo als Hochstamm – ideal für den kleinen Garten

Die schwachwüchsige Ginkgo-Sorte `Mariken` ist eine attraktive Zwergform des Ginkgo-Baums (Ginkgo biloba). Sie hat einen flachkugeligen Wuchs und wird bei rund 2m Endhöhe 2-3m breit. Das Zwerg-Bäumchen – meist auf 60cm hohen Stämmchen der Wildart veredelt – eignet sich hervorragend für den kleinen Garten. Die fächerförmigen Blätter sind dekorativ und färben sich im Herbst leuchtend goldgelb.

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Text: gartentipps24.de
Bild©: Sabine Geissler /Pixelio