Die Vogel-Kirsche
Garten Bäume / Bäume pflanzen: Die Vogel-Kirsche wurde zum „Baum des Jahres 2010“ ernannt. Der Präsident der Stiftung Menschen für Bäume, Dr. Silvius Wodarz, wies darauf hin, dass die Vogel-Kirsche (Prunus avium L.) seit Jahrtausenden ein Begleiter des Menschen sei. Sie mache uns viele Male im Jahr große Freude: Im April strahle sie weiß leuchtend weithin ins Land, im Sommer liefere sie begehrte Früchte und im Herbst orange bis rote, feurige Blattfarben. Kurz: Wenn es um Ästhetik geht, spiele die Kirsche ganz vorne mit. Und beim Geschmack auch: Die Vogel-Kirsche sei die Mutter aller Süß-Kirschen, denn diese seien eine Varietät (Zuchtform) von ihr.
Vogel-Kirschbäume können im Wald bis 30m, im Freistand bis 20m hoch und maximal 150 Jahre alt werden. Der Stamm kann oberhalb der Wurzelanläufe etwa einen Meter dick werden. Etwas sehr Schönes sind Kirschbaum-Alleen in der Landschaft. Man findet sie aber heute äußerst selten, da diese Baumart nicht die optimale für schnell und stärker befahrene Straßen ist. Umso wertvoller sind die wenigen an Nebenstraßen und Feldwegen verbliebenen. Aber auch in Städten gibt es ab und an Kirsch-Alleen, so zum Beispiel im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg.
Im Wald ist die Vogel-Kirsche derzeit eher eine seltene Baumart, die unbedingt mehr beachtet werden sollte – nicht nur, weil das Holz sehr gute Preise erzielt. Es hat einen rötlichen Farbton, der sehr gesucht ist, und dient als Möbelholz sowie für wertvolle Furniere. (Biedermeiermöbel). Auch ökologisch ist die Kirsche sehr wertvoll, so können alte, angefaulte Stämme vom seltenen Hirschkäfer besiedelt werden.
Auch als Ziergehölz ist der Kirschbaum sehr beliebt. Das edelste Baumpaar im Garten sind Kirschbaum und Walnuss; sie ergänzen sich ideal, sowohl was ihr Äußeres betrifft als auch ihre Nutzung.
Kirschkerne werden von absoluten Spezialisten zum Schnitzen verwendet. So befindet sich im „Grünen Gewölbe“ in Dresden ein Kirschkern aus dem Jahre 1589 mit 185 (!!) geschnitzten Gesichtern. Damals hatten die Menschen noch Zeit… Kirschkernkissen erleben derzeit eine Renaissance als guter Wärmflaschenersatz: Die getrockneten Kerne werden in Leinensäckchen oder Kissen gefüllt, in der Mikrowelle, im Backofen oder Ofen erhitzt und zum Wärmen ins Bett oder auf empfindliche Körperstellen gelegt – das hilft bei Rheuma, Schmerzen, Hexenschuss und kalten Füßen. Viele schwören auf den wohltuenden Schlaf auf Kirschkernkissen, die sich übrigens auch für Allergiker eignen.
Im Jahr der Kirsche sollten auch bei uns am Tag des Baumes (25. April) Kirschblüten-Feste gefeiert werden. In Japan wird das seit etwa 1.000 Jahren alljährlich getan, wenn die dort heimischen Blütenkirschen das Land in ein Meer von Rosa-, Pink- und Weißtönen tauchen. Dafür gibt es dort sogar meist einen freien Arbeitstag, im April ist nichts anderes so wichtig wie die Kirschblüte.
Es gibt also jede Menge guter Gründe, warum die Vogel-Kirsche „Baum des Jahres“ geworden ist – Zeit, einen Kirschbaum zu pflanzen! Wenn Menschen mehr auf die Kirschbäume in der Landschaft achten, erleben sie die Jahreszeiten intensiver und noch schöner. Und in diesem Jahr schmeckt die Schwarzwälder Kirschtorte besonders gut…
Pressemitteilung von baum-des-jahres.de
Bild©: Peter Sommerfeld (Newbie) / pixelio.de
Unterschied zwischen Vogel-Kirsche und dem bekannteren Kirschbaum im Garten
In der Krone einer freistehenden, erwachsenen Vogel-Kirsche können sich bis zu einer Million Blüten befinden! Sie sind für Bienen, Hummeln und andere Insekten eine der wichtigsten Nektarquellen, weshalb Imker die Kirschblüte sehr schätzen. Aber auch für uns Menschen gilt: Was wäre ein Frühling ohne Kirschblüte? Wilde Vogel-Kirschen kommen vor allem am Waldrand und in der freien Landschaft vor, wo sie allerdings von Kultur-Kirschen schwer zu unterscheiden sind. Die Früchte der Wildform sind jedoch deutlich kleiner (nur 1cm dick), die Kronen schlanker. Oft erkennt man bei Kulturkirschen am Stamm, meist in etwa 2m Stammhöhe, knollenartige Verdickungen an der Stelle, an der die Bäume gepfropft wurden. Süß-Kirschen im Obstbau werden grundsätzlich durch Veredlung erzeugt, dabei werden besonders blühwillige Zweige auf die Vogel-Kirsche gepfropft. In Mitteleuropa eingeführt wurde die Kultur-Kirsche bereits von den Römern kurz nach der Zeitenwende. Pro Baum können jährlich etwa 20kg Früchte geerntet werden. Heute beträgt die Jahres-Ernte an Süßkirschen weltweit etwa 2 Mio. Tonnen, in Europa ist Deutschland das Land mit den größten Mengen (2008 gut 60.000 t ohne die privaten Kirschbäume). Bis vor gar nicht so langer Zeit gab es in einigen Regionen schulfrei zur Kirschenernte.Vogel-Kirschen sind essbar
Die Früchte sind wegen ihrer Inhaltsstoffe sehr wertvoll für uns Menschen, aber auch bei Tieren sehr begehrt. Bis zu ihrer Reife muss ein Vogel-Kirschbaum allerdings viele Klippen erfolgreich umschiffen: Spätfrost oder Regen während der Blüte, Trockenheit, Hagel, Fraßfeinde und Schädlinge. Kirschen werden nicht nur für chwarzwälder Kirschtorte und tausende anderer Leckereien verwendet, sondern neuerdings auch für Landes-, Deutschland- und Weltmeisterschaften im Kirschkern-Weitspucken – der Rekord liegt derzeit bei 21,71 m. Oder für so genannte Barbarazweige schneidet man Anfang Dezember – am 4.12. ist Namenstag der Heiligen Barbara – ein paar Kirschzweige ab, stellt sie im Zimmer in die Vase, und dann blühen sie (mit etwas Glück) zu Weihnachten.Im Herbst verfärben sich die Blätter
Ein ästhetisches Highlight der Vogel- und Süß-Kirsche ist ihre Herbstfärbung: sie kann leuchtend orange bis feuerrot werden und damit Ende Oktober für einen herbstlichen Höhepunkt in der Landschaft sorgen, fast wie der „Indian Summer“ in Nordamerika (dort sind es allerdings A-Horne, die das Feuerrot verbreiten).Vogel-Kirschbäume können im Wald bis 30m, im Freistand bis 20m hoch und maximal 150 Jahre alt werden. Der Stamm kann oberhalb der Wurzelanläufe etwa einen Meter dick werden. Etwas sehr Schönes sind Kirschbaum-Alleen in der Landschaft. Man findet sie aber heute äußerst selten, da diese Baumart nicht die optimale für schnell und stärker befahrene Straßen ist. Umso wertvoller sind die wenigen an Nebenstraßen und Feldwegen verbliebenen. Aber auch in Städten gibt es ab und an Kirsch-Alleen, so zum Beispiel im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg.
Der Vogel-Kirsch-Baum ist sehr anspruchslos
Hinsichtlich der Ansprüche an Nährstoffe und Feuchtigkeit ist die Vogel-Kirsche sehr genügsam, sie kann sogar als Pionierbaum auf Schuttflächen wachsen. Aufgrund ihrer Hitze- und Trockenheitstoleranz kann sie tendenziell vom Klimawandel eher profitieren, weil sie dadurch gegenüber anderen Baum-Arten konkurrenzkräftiger wird.Im Wald ist die Vogel-Kirsche derzeit eher eine seltene Baumart, die unbedingt mehr beachtet werden sollte – nicht nur, weil das Holz sehr gute Preise erzielt. Es hat einen rötlichen Farbton, der sehr gesucht ist, und dient als Möbelholz sowie für wertvolle Furniere. (Biedermeiermöbel). Auch ökologisch ist die Kirsche sehr wertvoll, so können alte, angefaulte Stämme vom seltenen Hirschkäfer besiedelt werden.
Auch als Ziergehölz ist der Kirschbaum sehr beliebt. Das edelste Baumpaar im Garten sind Kirschbaum und Walnuss; sie ergänzen sich ideal, sowohl was ihr Äußeres betrifft als auch ihre Nutzung.
Kirschkerne werden von absoluten Spezialisten zum Schnitzen verwendet. So befindet sich im „Grünen Gewölbe“ in Dresden ein Kirschkern aus dem Jahre 1589 mit 185 (!!) geschnitzten Gesichtern. Damals hatten die Menschen noch Zeit… Kirschkernkissen erleben derzeit eine Renaissance als guter Wärmflaschenersatz: Die getrockneten Kerne werden in Leinensäckchen oder Kissen gefüllt, in der Mikrowelle, im Backofen oder Ofen erhitzt und zum Wärmen ins Bett oder auf empfindliche Körperstellen gelegt – das hilft bei Rheuma, Schmerzen, Hexenschuss und kalten Füßen. Viele schwören auf den wohltuenden Schlaf auf Kirschkernkissen, die sich übrigens auch für Allergiker eignen.
Im Jahr der Kirsche sollten auch bei uns am Tag des Baumes (25. April) Kirschblüten-Feste gefeiert werden. In Japan wird das seit etwa 1.000 Jahren alljährlich getan, wenn die dort heimischen Blütenkirschen das Land in ein Meer von Rosa-, Pink- und Weißtönen tauchen. Dafür gibt es dort sogar meist einen freien Arbeitstag, im April ist nichts anderes so wichtig wie die Kirschblüte.
Es gibt also jede Menge guter Gründe, warum die Vogel-Kirsche „Baum des Jahres“ geworden ist – Zeit, einen Kirschbaum zu pflanzen! Wenn Menschen mehr auf die Kirschbäume in der Landschaft achten, erleben sie die Jahreszeiten intensiver und noch schöner. Und in diesem Jahr schmeckt die Schwarzwälder Kirschtorte besonders gut…
Pressemitteilung von baum-des-jahres.de
Bild©: Peter Sommerfeld (Newbie) / pixelio.de