Garten-Smoothies - Obst und Gemüse aus eigenem Anbau
Nutzgarten / Obst Garten: „Selbst gemixte Smoothies stecken voller Vitamine und wertvoller Ballaststoffe. Wenn man dabei auf selbst angebaute und selbst geerntete Zutaten zurückgreifen kann, umso besser: Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten oder vom eigenen Balkon sind an Frische, Natürlichkeit und Geschmack nicht zu übertreffen! Und ich kann Ihnen kein Obst oder Gemüse nennen, das nicht für Smoothies geeignet wäre.“ Die bekannte Kochbuch-Autorin und Ernährungsexpertin Barbara Rias-Bucher hat in ihrem neuen Buch originelle und fantasievolle Rezepte für „Garten-Smoothies“ zusammengestellt: gesunde Mixgetränke mit Zutaten aus eigenem Anbau, quer durchs Gartenjahr und frisch aus dem Beet, von Terrasse oder Balkon.
Barbara Rias-Bucher: Dass man so schön drauflos mixen kann – auf Anhieb könnte ich Ihnen nämlich kein Obst oder Gemüse nennen, das nicht als Smoothie schmeckt. Und je mehr man mixt, desto mehr gute Ideen bekommt man. Es geht einfach nur darum, was Sie gerne mögen. Und das packen Sie dann gemeinsam in den Smoothie-Maker.
Diesmal konzentrieren Sie sich ganz auf natürliche Zutaten, die im eigenen Garten, auf dem Balkon oder der Terrasse angebaut werden können. Was ist der Vorteil von selbst gezogenem Obst und Gemüse?
Rias-Bucher: Die Frische und die Natürlichkeit. Was Sie selbst anbauen, lassen Sie ja gewöhnlich ohne Gift und scharfen Dünger wachsen. Für uns Hobby-Gärtner ist wichtig, dass wir gesunde Pflanzen ziehen und erst dann ernten, wenn Obst und Gemüse reif und die Kräuter aromatisch sind. Und selbstverständlich auch erst dann, wenn wir die Zutaten brauchen. So taufrische Produkte schenken uns ja das tolle Geschmackserlebnis, das jeder kennt, der Eigenanbau betreiben kann.
Dass Smoothies besonders gesund sind, ist ja längst kein Geheimnis mehr. Welche Vorteile haben die frischen Mixgetränke aber beispielsweise gegenüber frisch gepresstem Saft oder Rohkost?
Rias-Bucher: Bei frisch gepresstem Saft haben Sie immer Abfälle, während Sie für Smoothies die meisten Früchte nicht einmal schälen und Gemüse oft nur waschen müssen. Mich hat immer gestört, dass ich beim Saftpressen die Reste aus dem Entsafter pulen und auf dem Kompost entsorgen musste. Lauter gute Ballaststoffe! Ich habe dann angefangen, Suppe damit zu kochen und Experimente mit Brotteig zu machen. Aber das war leider kein Hit. So kam ich aufs Smoothie-Mixen – in jeder Hinsicht die beste Lösung! Der Vorteil gegenüber Rohkost hat mit unserem Verdauungssystem zu tun: Wir können Pflanzenfasern am besten verwerten, wenn sie ganz fein zerkleinert sind – eben wie im Smoothie.
Einige Ihrer Rezepte kombinieren auch rohe und gegarte Zutaten. Bei welchen Obst- und Gemüsesorten bietet sich das an, und wie geht man am besten dabei vor?
Rias-Bucher: Das Garen empfiehlt sich erstens bei allen Sorten, die roh nicht so gut schmecken: Rosenkohl oder andere Kohlsorten. Zweitens bei allen Pflanzen, die man roh nicht essen darf, weil sie gesundheitsschädlich sind, zum Beispiel grüne Bohnen oder Holunderbeeren. Auch unreife Äpfel sind gegart besser verträglich. Drittens gibt es einige Pflanzen, die den Smoothie sämig machen, wenn man sie gart – wie Kürbis oder Topinambur –, und viertens Gemüsesorten, die viele Menschen roh nicht gut vertragen, beispielsweise Paprikaschoten oder Zwiebeln.
Viele Kleingärtner investieren sehr viel Zeit und Mühe in ihre selbst gezogenen Pflanzen. Lohnt sich das überhaupt angesichts der oft geringen Erträge?
Rias-Bucher: Auf alle Fälle! Nach meiner Erfahrung sind die Erträge auch gar nicht gering: Von Juli bis Ende Oktober kommt man mit dem Ernten und Verwerten oft gar nicht nach, muss vieles verschenken oder tauschen. Ich selbst verfüge über circa 100 Quadratmeter Anbaufläche und ziehe nicht mit dem Erntekörbchen, sondern mit der Schubkarre los, wenn ich Zucchini, Kürbisse, Zwiebeln oder Kartoffeln holen will. Oder wenn verschiedene Gemüsesorten auf einmal reif sind. Das gilt natürlich auch für Obst: Wer Äpfel, Kirschen, Beeren, Birnen und Zwetschgen selbst ernten kann, kriegt oft mehr als genug in den Vorrat. Von „geringen Erträgen“ kann man also nur sprechen, wenn man sie mit dem Überfluss vergleicht, der bei uns produziert wird.
Das ganze Jahr wartet mit individuellen Geschmackserlebnissen auf. Was sind Ihre Lieblings-Smoothies für die verschiedenen Jahreszeiten?
Rias-Bucher: Im Frühling mag ich am liebsten Brennnesseln und Obst – ich bin überhaupt ein großer Fan von Brennnesseln, weil ich das erste Grün im Garten so wunderbar finde. Im Sommer mixe ich mir sehr oft „Sauerkirschen plus“ mit Pfirsich, Melone und Eiscreme – in meinem Garten steht nämlich eine ganze Reihe wild gewachsener Sauerkirschbäumchen. Im Spätherbst gibt’s oft „Grünes + Wildtomate“, denn die murmelgroßen Tomaten-Früchtchen schmecken einfach fantastisch und reifen sogar noch unter den letzten zaghaften Herbst-Sonnenstrahlen. Im Winter sind Topinambur und Apfel an der Reihe: Topinambur kann man den ganzen Winter über ausgraben, wenn der Boden nicht gefroren ist. Und Äpfel hat man als Hobby-Gärtner ja gewöhnlich im Vorratslager.
Was anderswo als Unkraut weggeworfen wird, findet sich nicht selten als schmackhafte Zutat in dem einen oder anderen Garten-Smoothie wieder. Welche verkannten Gartenpflanzen können hier besonders überraschen?
Rias-Bucher: Erst einmal alle Gemüseblätter; viele Leute wissen gar nicht, dass man die Blätter von Radieschen, Rettich oder Kohlrabi verwenden kann und dass dieses Grün eine ganze Menge von Vitalstoffen enthält. Das gilt übrigens auch für Lauch: Entfernen sollte man nur die welken Blätter, alles andere ist reich an wertvollen Vitaminen und Mineralstoffen und viel zu schade für den Kompost. Richtig gut schmecken auch die zarten Blättchen und Blattspitzen von Erbsen und Paprikaschoten. Bei Möhren sollten Sie nur die zarten inneren Blättchen nehmen, denn die anderen lassen sich nicht pürieren. Und die Blätter von Roten Beten schmecken wie Spinat, mit dem sie ja auch eng verwandt sind. Zweitens passen Wildkräuter wunderbar in den Smoothie – schauen Sie sich die entsprechenden Rezepte im Frühlingskapitel an.
Immer mehr Menschen verzichten ganz auf tierische Produkte und ernähren sich vegan. Welche Alternativen gibt es für Veganer, wenn Milch, Joghurt oder Honig im Smoothie tabu sind?
Rias-Bucher: Dann nehmen Sie Milch, Sahne und Joghurt aus Sojabohnen, die gut schmecken und zudem besser verträglich sind für Menschen, die mit normaler Sahne Verdauungsprobleme haben. Auch Kokoscreme oder Kokosdrink sind ein feiner Ersatz für Milch & Co. Anstelle von Honig passt Agavensirup oder einfach ein kleines Löffelchen Obstkraut. Überprüfen Sie in der Zutatenliste, ob das Kraut frei von tierischen Zusätzen ist. Aber die Zutatenliste sollten wir als mündige Verbraucher ja ohnehin grundsätzlich lesen!
Barbara Rias-Bucher
Garten-Smoothies
Gesunde Drinks aus eigenem Anbau
Mit 43 ausgewählten Rezepten durchs Gartenjahr
Kompakt-Ratgeber / Mankau Verlag, 1. Aufl. März. 2015 / Klappenbroschur, durchgehend farbig, 95 S., 11,5 x 16,5 cm
7,99 € (D) / 8,20 € (A), ISBN 978-3-86374-199-0
Quelle: www.premiumpresse.de
Interview mit der Ernährungsexpertin und Kochbuchautorin Dr. Barbara Rias-Bucher
Mit „Garten-Smoothies“ liegt inzwischen Ihr drittes Buch über die frischen und gesunden Mixgetränke vor. Was begeistert Sie so sehr an diesen Drinks?Barbara Rias-Bucher: Dass man so schön drauflos mixen kann – auf Anhieb könnte ich Ihnen nämlich kein Obst oder Gemüse nennen, das nicht als Smoothie schmeckt. Und je mehr man mixt, desto mehr gute Ideen bekommt man. Es geht einfach nur darum, was Sie gerne mögen. Und das packen Sie dann gemeinsam in den Smoothie-Maker.
Diesmal konzentrieren Sie sich ganz auf natürliche Zutaten, die im eigenen Garten, auf dem Balkon oder der Terrasse angebaut werden können. Was ist der Vorteil von selbst gezogenem Obst und Gemüse?
Rias-Bucher: Die Frische und die Natürlichkeit. Was Sie selbst anbauen, lassen Sie ja gewöhnlich ohne Gift und scharfen Dünger wachsen. Für uns Hobby-Gärtner ist wichtig, dass wir gesunde Pflanzen ziehen und erst dann ernten, wenn Obst und Gemüse reif und die Kräuter aromatisch sind. Und selbstverständlich auch erst dann, wenn wir die Zutaten brauchen. So taufrische Produkte schenken uns ja das tolle Geschmackserlebnis, das jeder kennt, der Eigenanbau betreiben kann.
Dass Smoothies besonders gesund sind, ist ja längst kein Geheimnis mehr. Welche Vorteile haben die frischen Mixgetränke aber beispielsweise gegenüber frisch gepresstem Saft oder Rohkost?
Rias-Bucher: Bei frisch gepresstem Saft haben Sie immer Abfälle, während Sie für Smoothies die meisten Früchte nicht einmal schälen und Gemüse oft nur waschen müssen. Mich hat immer gestört, dass ich beim Saftpressen die Reste aus dem Entsafter pulen und auf dem Kompost entsorgen musste. Lauter gute Ballaststoffe! Ich habe dann angefangen, Suppe damit zu kochen und Experimente mit Brotteig zu machen. Aber das war leider kein Hit. So kam ich aufs Smoothie-Mixen – in jeder Hinsicht die beste Lösung! Der Vorteil gegenüber Rohkost hat mit unserem Verdauungssystem zu tun: Wir können Pflanzenfasern am besten verwerten, wenn sie ganz fein zerkleinert sind – eben wie im Smoothie.
Einige Ihrer Rezepte kombinieren auch rohe und gegarte Zutaten. Bei welchen Obst- und Gemüsesorten bietet sich das an, und wie geht man am besten dabei vor?
Rias-Bucher: Das Garen empfiehlt sich erstens bei allen Sorten, die roh nicht so gut schmecken: Rosenkohl oder andere Kohlsorten. Zweitens bei allen Pflanzen, die man roh nicht essen darf, weil sie gesundheitsschädlich sind, zum Beispiel grüne Bohnen oder Holunderbeeren. Auch unreife Äpfel sind gegart besser verträglich. Drittens gibt es einige Pflanzen, die den Smoothie sämig machen, wenn man sie gart – wie Kürbis oder Topinambur –, und viertens Gemüsesorten, die viele Menschen roh nicht gut vertragen, beispielsweise Paprikaschoten oder Zwiebeln.
Viele Kleingärtner investieren sehr viel Zeit und Mühe in ihre selbst gezogenen Pflanzen. Lohnt sich das überhaupt angesichts der oft geringen Erträge?
Rias-Bucher: Auf alle Fälle! Nach meiner Erfahrung sind die Erträge auch gar nicht gering: Von Juli bis Ende Oktober kommt man mit dem Ernten und Verwerten oft gar nicht nach, muss vieles verschenken oder tauschen. Ich selbst verfüge über circa 100 Quadratmeter Anbaufläche und ziehe nicht mit dem Erntekörbchen, sondern mit der Schubkarre los, wenn ich Zucchini, Kürbisse, Zwiebeln oder Kartoffeln holen will. Oder wenn verschiedene Gemüsesorten auf einmal reif sind. Das gilt natürlich auch für Obst: Wer Äpfel, Kirschen, Beeren, Birnen und Zwetschgen selbst ernten kann, kriegt oft mehr als genug in den Vorrat. Von „geringen Erträgen“ kann man also nur sprechen, wenn man sie mit dem Überfluss vergleicht, der bei uns produziert wird.
Das ganze Jahr wartet mit individuellen Geschmackserlebnissen auf. Was sind Ihre Lieblings-Smoothies für die verschiedenen Jahreszeiten?
Rias-Bucher: Im Frühling mag ich am liebsten Brennnesseln und Obst – ich bin überhaupt ein großer Fan von Brennnesseln, weil ich das erste Grün im Garten so wunderbar finde. Im Sommer mixe ich mir sehr oft „Sauerkirschen plus“ mit Pfirsich, Melone und Eiscreme – in meinem Garten steht nämlich eine ganze Reihe wild gewachsener Sauerkirschbäumchen. Im Spätherbst gibt’s oft „Grünes + Wildtomate“, denn die murmelgroßen Tomaten-Früchtchen schmecken einfach fantastisch und reifen sogar noch unter den letzten zaghaften Herbst-Sonnenstrahlen. Im Winter sind Topinambur und Apfel an der Reihe: Topinambur kann man den ganzen Winter über ausgraben, wenn der Boden nicht gefroren ist. Und Äpfel hat man als Hobby-Gärtner ja gewöhnlich im Vorratslager.
Was anderswo als Unkraut weggeworfen wird, findet sich nicht selten als schmackhafte Zutat in dem einen oder anderen Garten-Smoothie wieder. Welche verkannten Gartenpflanzen können hier besonders überraschen?
Rias-Bucher: Erst einmal alle Gemüseblätter; viele Leute wissen gar nicht, dass man die Blätter von Radieschen, Rettich oder Kohlrabi verwenden kann und dass dieses Grün eine ganze Menge von Vitalstoffen enthält. Das gilt übrigens auch für Lauch: Entfernen sollte man nur die welken Blätter, alles andere ist reich an wertvollen Vitaminen und Mineralstoffen und viel zu schade für den Kompost. Richtig gut schmecken auch die zarten Blättchen und Blattspitzen von Erbsen und Paprikaschoten. Bei Möhren sollten Sie nur die zarten inneren Blättchen nehmen, denn die anderen lassen sich nicht pürieren. Und die Blätter von Roten Beten schmecken wie Spinat, mit dem sie ja auch eng verwandt sind. Zweitens passen Wildkräuter wunderbar in den Smoothie – schauen Sie sich die entsprechenden Rezepte im Frühlingskapitel an.
Immer mehr Menschen verzichten ganz auf tierische Produkte und ernähren sich vegan. Welche Alternativen gibt es für Veganer, wenn Milch, Joghurt oder Honig im Smoothie tabu sind?
Rias-Bucher: Dann nehmen Sie Milch, Sahne und Joghurt aus Sojabohnen, die gut schmecken und zudem besser verträglich sind für Menschen, die mit normaler Sahne Verdauungsprobleme haben. Auch Kokoscreme oder Kokosdrink sind ein feiner Ersatz für Milch & Co. Anstelle von Honig passt Agavensirup oder einfach ein kleines Löffelchen Obstkraut. Überprüfen Sie in der Zutatenliste, ob das Kraut frei von tierischen Zusätzen ist. Aber die Zutatenliste sollten wir als mündige Verbraucher ja ohnehin grundsätzlich lesen!
Barbara Rias-Bucher
Garten-Smoothies
Gesunde Drinks aus eigenem Anbau
Mit 43 ausgewählten Rezepten durchs Gartenjahr
Kompakt-Ratgeber / Mankau Verlag, 1. Aufl. März. 2015 / Klappenbroschur, durchgehend farbig, 95 S., 11,5 x 16,5 cm
7,99 € (D) / 8,20 € (A), ISBN 978-3-86374-199-0
Quelle: www.premiumpresse.de