Gartenjahr / Garten im Winter: Nach endlos grauen Nebeltagen und einer eisige Frostnacht beglückt uns beim Aufwachen endlich wieder ein zaghafter Sonnenstrahl. Still und friedlich liegt der Garten da – wie überzuckert. Als hätte ein himmlischer Konfiseur seinen Künsten freien Lauf gelassen.

Winterliches Stillleben

Was für ein Glück, wenn es gerade ein Sonntag ist, an dem sich der Garten frühmorgens so zauberhaft verwandelt zeigt. Jetzt eine dicke Jacke und warme Schuhe nicht vergessen. Es wäre doch schade, beim Streifzug durch den Zauber-Garten zu frieren und deshalb dieses winterliche Vergnügen nicht auskosten zu können. Rauhreif, der Zuckerbäcker höchst persönlich, ist in kalten, klaren Nächten aktiv, wenn die Luftfeuchtigkeit im Garten hoch ist. Die Luft kondensiert zu Wassertröpfchen, die zu Boden und auf die Pflanzen fallen und wie von Zauberhand zu funkelnden Kristallen werden. Und erst aus der Nähe betrachtet offenbart sich die volle Schönheit dieses winterlichen Stilllebens.

Zauberhafter Zuckerbäcker-Garten

Längst nicht alle Pflanzen im Garten harren aus, bis sie vom Frost in filigrane Kunstwerke verwandelt werden. Stauden und Sommerblumen, deren Samen ausgereift sind und deren Blätter nicht mehr gebraucht werden, sterben oberirdisch ab. Andere widerstehen dagegen auch kräftigen Frösten, wie die Wieseniris, deren Samen lange zum Ausreifen brauchen. Die Blätter von Wollziest, Bergenie oder Elfenblume sind immergrün und bleiben bis zum Frühjahr stehen, ganz zu schweigen von kleinen Bäumen und Sträuchern, die in ihrem Gewebe harte Holzteile bilden. Alle Pflanzen sind um so frostharter, je langsamer die Temperatur fällt oder steigt. Ein einziger, extremer Nachtfrost kann dagegen auch robuste Pflanzen im Garten vernichten. Bei ruhigem Wetter ohne krasse Temperaturunterschiede stehen die Chancen für einen märchenhaften Zuckerbäcker-Garten gut.

Dickes Eis umhüllt jeden Zweig

Ganz bizarr und eher selten sind dick mit Eis umhüllte Zweige. Solche Eisschichten bilden sich, wenn nach längeren Kälteperioden das Wetter plötzlich umschlägt und wärmere Luft herankommt. Sie schmilzt Schnee und Eis; die Zweige sind aber im Inneren noch so kalt, dass das Wasser gleich wieder gefriert.

Pflanzen für Ihren eigenen Zuckerbäcker-Garten

Nach soviel Kälte ist es schön, ins kuschelig warme Zimmer zu kommen, eine Sauna zu besuchen oder bei einer Tasse Tee Pläne für die kommende Garten-Saison zu schmieden, die uns im nächsten Winter einen noch zauberhafteren Zuckerbäcker-Garten bescheren.

Stauden mit reizvollen Blättern:
Frauenmantel, Bergenie, Elfenblume, Wolfsmilch, Schleifenblume, Lavendel, Heiligenkraut, Hauswurz, Porzellanblümchen, Fetthenne, Wollziest, Vinca, Waldsteinie sowie alle Gräser und immergrüne Farne

Stauden mit Fruchtständen:
Schafgarbe, Herbst-Anemone, Edeldistel, Wieseniris, Brandkraut, Lampionblume, Goldrute

Sommerblumen:
Fingerhut, Jungfer im Grünen, Silberling, Stockrose

Gehölze mit Fruchtschmuck:
Wildrosen, Liebesperlenstrauch, Scheinquitte, Waldrebe, Fächer-Mispel, Scheinbeere, Zierapfel, Feuerdorn, Essigbaum, Skimmie, Gemeiner Schneeball

Immergrüne Gehölze:
Bambus, Buchs, Ilex, Kiefer, Schirm-, Hemlock-Tanne, Eibe

So wird Ihr Garten winterschön

Verzichten Sie auf den Großputz im Herbst. Lassen Sie verblühte Stauden, Sommerblumen und Gräser stehen und schneiden Sie sie erst im Frühjahr vor dem Neuaustrieb ab. Für die Pflanzen sind die trockenen Blätter und Halme außerdem ein guter natürlicher Winterschutz.

Text: gartentipps24.de
Bild: Udo Altmann / pixelio.de