Gartengestaltung / Gartentipps: Der Ginkgo – wegen seiner jahrtausendelangen Geschichte einerseits ein „lebendes Fossil“, andererseits eine raffinierte biochemische Fabrik mit Syntheseleistungen, die selbst moderne Technik nicht zu erbringen vermag. Einige der in den Blättern enthaltenen Stoffe, wie die Flavonoide, sind in der Pflanzenwelt weit verbreitet. Andere jedoch sind einzigartige Substanzen, wie das Bilobalid und die drei Ginkgolide A, B und C.

Blätter vom Ginkgo-Baum als Tee oder Pflaster

Schon vor 5000 Jahren machten die Chinesen die Heilkräfte dieser wirkungsvollen Substanzen zunutze, indem sie die imposanten Blätter in verkochter Form als Wundpflaster bei Frostbeulen auflegten oder als Tee bei Husten und Asthma anwendeten.

Arteriosklerose kann vermindert werden

Inzwischen hat man die spezifische positive Wirkung von Ginkgo-biloba-Extrakten vor allem auf die altersbedingten Veränderungen des menschlichen Körpers erforscht. Verminderte Konzentrations- und Gedächtnisleistungen, Kopfschmerzen, Ohrensausen und Drehschwindel resultieren häufig aus einer Verengung der Blutgefäße, die als Arteriosklerose bekannt ist und zu einer mangelnden Sauerstoffversorgung des Gehirns führt. Der in Ginkgo biloba enthaltene Wirkstoff ist in der Lage, die durch Arteriosklerose bedingten Funktionsstörungen abzufangen, indem es die Fließeigenschaften des Bluts verbessert, den Stoffwechsel der Zellen normalisiert und damit eine Gewebsschädigung verhindert. So wurde bei der physikalischen Therapie von Schwindelanfällen eine positive unterstützende Wirkung von Ginkgo-biloba-Extrakten nachgewiesen. Auch die Behandlung von Altersschwerhörigkeit mit diesen Wirkstoffen brachte beachtliche Erfolge.

Gingko-Medizin aus der Apotheke

Ginkgo biloba wird in Fachkreisen als „hochrangiges Prophylaktikum für Hirndurchblutungsstörungen“ bezeichnet. Es könne – auch bei bereits verengten Gefäßen – über viele Jahre hinweg Schäden verhüten oder vermindern und sei aufgrund seiner Ungiftigkeit und Breitbandwirkung zur Selbstmedikation bestens geeignet. Wer sich dieses natürlichen Heilmittels bedienen möchte, kann sich einen Tee als Aufguss aus getrockneten Blättern bereiten. Praktischer und wirkungsvoller sind jedoch die standardisierten Ginkgo-biloba-Extrakte, die in flüssiger Form oder als Tabletten und Dragees im Handel angeboten werden. Aufwendige Zubereitungsverfahren sind notwendig, um die Arzneimittel aus Blättern zu gewinnen, die nach der Ernte im Herbst – wenn ihr Wirkstoffgehalt am größten ist – aus Ostasien und seit einiger Zeit auch aus den USA und Frankreich bezogen werden.

Ginkgo-Baum-Medizin aus dem eigenen Garten

Wer ein weibliches Exemplar der robusten Ginkgo-Bäume als Schmuckstück im Garten hat, kann sich seiner wohltuenden Wirkung auch auf andere Art bedienen. Die Nuss enthält einen bitter-süßen Kern von grüner Farbe, der im Fernen Osten – geröstet oder gekocht – als Delikatesse gilt. --- Auch der Arzt empfiehlt eine Ginkgo-Nuss als verdauungsförderndes Mittel vor jedem lukullischen Mahl zu essen. ---

Text: gartentipps24.de
Bild©: Kurt F. Domnik /Pixelio