Terrasse dämmen oder lieber ungedämmt?
Gartengestaltung / Gartenplanung: Wer sie hat, nutzt sie immer gern: Die Terrasse wird während des Sommers gern ins Freiluftwohnzimmer umfunktioniert und bietet gerade an den lauen Sommerabenden die ideale Umgebung, um den Feierabend zu genießen. Bei Planung und Bau einer Terrasse müssen eine Vielzahl an Besonderheiten bedacht werden. Je nach Standort spielt demnach auch die Dämmung eine wichtige Rolle.
Grundsätzlich muss nicht jede Terrasse gedämmt werden. Immer dann wenn sich darunter ein Raum befindet, die Terrasse also auf einem Flachdach oder einem Steildach-Ausschnitt ist, sollte in jedem Fall darüber nachgedacht werden. Anders als gern vermutet wird, kommt die Dämmung nämlich nicht der Terrasse selbst zugute, sondern dem Raum darunter. So erfüllt sie zwei Funktionen.
Zum einen sorgt die Terrasse dafür, dass die Hitze im Sommer nicht ohne großes Hindernis an den Raum darunter abgegeben wird, zum anderen bildet sie im Winter einen wichtigen Kälteschutz. Würde eine Dachterrasse nicht gedämmt werden, würde der Raum darunter während des Winters viel zu viel Wärme verlieren. Die Heizkosten würden also signifikant steigen.
Ist die Terrasse fertiggestellt, kann sie anschließend nach Belieben gestaltet werden. So können Loungemöbel und Pflanzen ebenso ihren Platz finden wie Terrassenheizstrahler und verschiedene Outdoor-Accessoires. Terrassenheizstrahler sind vor allem im Spätsommer eine praktische Ergänzung, da sie die Outdoor-Saison maßgeblich verlängern und die Umgebungstemperatur angenehm erwärmen.
Ob das Anbringen der Dämmung nun wirklich erforderlich ist, hängt aber auch von dem Zustand des Dachs ab. Wird eine Terrasse nachträglich gebaut, besteht durchaus die Chance, dass das Anbringen der Dämmung überflüssig ist, weil bereits ausreichend Dämmschichten vorhanden sind und ein guter Wärmeschutz gegeben ist. Das ist vor allem bei vielen sanierten Häusern der Fall. Dagegen muss bei vielen Altbauten, bei denen eine Modernisierung aussteht, an der Dämmung Hand angelegt werden.
Dämmung auf dem Dach
Es gibt zwei grundlegende Möglichkeiten eine Dachterrasse zu dämmen. Eine sehr häufige Variante ist die Aufdachdämmung. Das Dach wird also von oben gedämmt und darauf erfolgt der Terrassenaufbau. Die zweite Variante ist die Dämmung von unten. Es wird also die Decke des jeweiligen Raums gedämmt. Das ist ausgesprochen praktisch und kann beispielsweise auch im Winter erfolgen.Die Aufdachdämmung bietet sich beispielsweise bei einem Flachdach an, wenn nicht noch einmal in den Raum eingegriffen werden soll. Auch bei einer Aufdachdämmung wird immer eine sogenannte Gefälledämmung verlegt. Als Dämmelemente bieten sich in diesem Fall die sogenannten XPS Dämmplatten an. Die XPS Dämmplatten sind leicht zu verarbeiten und werden zum Abschluss noch mit einem Rieselschutz versehen. Dadurch wird verhindert, dass diese nass werden. Der Rieselschutz ist meistens ein spezielles Vlies.
Direkt auf dem Rieselschutz wird noch eine Splittschicht verteilt. Der Vorteil des Splitts besteht darin, dass er flexibel ist. Die Terrassenplatten können dadurch viel leichter verlegt werden. Grundsätzlich bietet sich dieser Aufbau nicht nur bei der Verlegung von Terrassenplatten an. Er kann auch bei sämtlichen anderen Bodenbelägen verwendet werden.
Dach genau überprüfen
Bevor die Gefälledämmung aufgebracht wird, muss überprüft werden, ob das Dach intakt ist. Ansonsten besteht die Gefahr größerer Schäden. Alle Schäden sollten vorher unbedingt beseitigt werden. Bei der Dämmung und der Terrassengestaltung muss zudem die Tragkraft des Dachs berücksichtigt werden. Dies sollte vorab fachmännisch geklärt werden. Wird das Dach längere Zeit zu hoch belastet, besteht grundsätzlich Einsturzgefahr.Quelle: Tipps24-Netzwerk - HR
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