Laubbäume

Gelbe Blätter mitten im Sommer? Chlorosen?

tmb_garten_baeume_laubbaum_gelbe_blaetter_mitten_im_sommerGarten Bäume / Laubbäume: Immer wieder können wir in Parks und im eigenen Garten Bäume und Sträucher mit mehr oder minder starker Gelbfärbung der Blätter, schon mitten im August beobachten. Ja, steht der Herbst den schon vor der Tür?

Gewollte Blattfärbung fürs Auge

Auch bei vielen anderen Pflanzen finden wir weißbunte und gelbliche Tönungen in Form von aufgehellten Blatträndern, Farbtupfern und Scheckungen, die als Panaschierungen bezeichnet und vom Züchter gezielt gewollt werden, weil viele Gartenbesitzer gerade solche Formen bevorzugen. Man denke nur an den Ginkgo 'Variegata', an verschiedene Bambus-Sorten oder  Ziergräser. Je weniger Blattgrün, umso geringer die Lebenskraft eigentlich, alles im allem aber immer noch genug, um die Gewächse gedeihen und blühen zu lassen.

Ungewollte gelbe Blätter bedeutet Mangel

Die verwendeten Pflanzen / Bäume beim Obstbau oder auch bei der Gemüsekultur benötigen aber für die von ihnen erwarteten hohen Ertragsleistungen das volle Blattgrün. Eine unnatürliche Gelbfärbung (Gelbsucht oder Chlorose) der Blätter ist dann weder eine für den Garten interessante Farbvariante, noch ein Schönheitsfehler, sondern immer ein sehr deutliches Anzeichen für eine Beeinträchtigung der Pflanzengesundheit. Diese Bäume und Pflanzen verlieren ihre natürliche Widerstandskraft und werden von Schädlingen bevorzugt.

Chlorosen sind behandelbar

Zu solchen krankhaften Gelbfärbungen können verschiedene Ursachen führen, aber die gute Nachricht: durch Beseitigung der Ursache können selbst stark vergilbte Blätter ihre gesunde Grünfärbung wiedererlangen. Der häufigste Grund für Chlorose ist nasser, verdichteter Boden, in dem die Wurzeln bei der Funktion des Stoffaustauschs beeinträchtigt werden und abzusterben beginnen. Bei einsetzender Gelbfärbung sollte man deshalb immer erst mal das Erdreich lockern und versuchen, erneute Bodenverdichtung durch Einbringen von Sand, Humus, Kompost oder anderen Lockerungsmitteln zu verhindern und damit auch besseren Wasserabzug schaffen. Eine Bodendurchlüftung bis in 50-60cm Tiefe ist Voraussetzung für gesundes Wurzelwachstum jedes Baumes / Strauches.

Magnesiummangel

Damit Blätter grün werden und bleiben, benötigen Pflanzen in jedem Fall die Nährstoffe Magnesium (Mg) und Eisen (Fe), die in den meisten Gartenböden auch in ausreichender Menge vorhanden sind. Zu Magnesiummangel kommt es jedoch oft auf sandigen Böden mit ohnehin geringem Nährstoffhaltevermögen. Saure Gartenböden sind von Haus aus arm an Magnesium; ebenso fehlt es häufig auf nährstoffarmen Hochmoorböden. Magnesiummangel kann außerdem – so widerspruchsvoll das klingt – auch durch überhöhte Düngung eintreten, wenn die eingesetzten Dünger nicht ausreichend Magnesium enthalten oder das Nährstoffgleichgewicht im Boden einseitig beeinflussen. Magnesiummangel wird beispielsweise nach starker Aufkalkung saurer Böden mit magnesiumfreien Kalken beobachtet. Außerdem setzen in Böden mit geringen Magnesiumgehalt hohe Kali-Düngergaben die Aufnahmeintensität für Magnesium herab.

Freizeitgärtner verwenden überwiegend preisgünstige Mehrnährstoffdünger, der einfach in der Anwendung und das ganze Jahr über verwendet werden kann. Diese Billigangebote und Flüssigdünger enthalten dabei häufig zu wenig oder gar kein Magnesium, so dass viele Gartenböden bald einen erschreckenden Magnesiummangel aufweisen. Schnell aber auch nur vorübergehend, kann akuter Magnesiummangel durch Gießen oder Spritzen mit einer 2-4%igen Bittersalzlösung (20 bis 40g je Liter Wasser) behoben werden, die im Wochenabstand drei- bis viermal erfolgen sollte. Wirkliche und anhaltende Abhilfe bringt jedoch nur eine Bodenanalyse mit dazugehöriger Düngeanleitung.

Wandputz kann zu Eisenmangel im Boden führen

Einen Sonderfall stellt die sogenannte Kalkchlorose dar, die großräumig auf besonders kalkhaltigen Böden auftritt und in vielen Gegenden, zum Beispiel an Pfirsichbäumen oder Weinreben, schon von weitem durch die unnatürliche Gelbfärbung der Blätter zu erkennen ist. Manchmal kommt es auch an Haus-Spalieren zu dieser Erscheinung, wenn sich der Standort durch absplitternden Wandputz besonders stark mit Kalk angereichert hat. Das im Boden ausreichend vorhandene Eisen wird durch den Kalk quasi festgehalten und steht den Blättern dann nicht mehr zur Verfügung. Es kommt zu Eisenmangel. Durch Zufuhr  billiger Eisensalze oder gar durch Einstecken rostiger Nägel in den Boden lässt sich solcher Eisenmangel jedoch nicht beheben. Das Eisen muss in pflanzenaufnehmbarer Form verabreicht werden. Im Fachhandel erhält man Eisenchelate gegen die Kalkchlorose als Gießmittel mit schneller Anfangs- und geringerer Dauerwirkung und als Streupräparat mit deutlich länger anhaltender Förderung der Blattgrünbildung.

Text: gartentipps24.de
Bild: Lothar Henke / pixelio.de

 
 

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