Rund um das Gemüse Teil 4

Leser für Leser / Rund um das Gemüse: Die folgenden Beiträge wurden uns von Lesern zugesandt, welche Fragen, Erfahrungen im eigenen Garten, Rund um das Gemüse, Tipps und Ideen an andere Leser weitergeben möchten.
Inhalt:

• Topinambur - Gemüse nicht nur für Diabetiker
• Andenbeeren selbst aussäen
• Baumtomaten / Tamarillos
• Herkuleskeulen als junge Früchte ernten
• Auf Steckzwiebel-Qualität beim Kauf achten

Topinambur - Gemüse nicht nur für Diabetiker

Eine Sonnenblumen-Art (Helianthus tuberosus), die etwas aus dem Rahmen fällt. Die dekorative mehrjährige Pflanze mit ihren kleinen, gelben Sonnenblumenblüten erreicht eine Wuchshöhe von bis zu drei Meter und bildet wie die Kartoffel unter der Erde zwei bis drei Dutzend Ausläufer-Knollen unterschiedlicher Größe. Hat man einmal Topinambur im Garten angebaut, braucht man sich um Pflanzenmaterial (sie sind winterhart) nicht mehr zu kümmern; vergessene oder kleine Knollen, auch abgetrennte Wurzelstücke treiben wie beim Meerrettich willig, oft allzu willig wieder aus. Wegen des hohen Inulin-Gehalts ist die Topinambur ein ideales Diätgemüse für Diabetiker. Die Knollen können roh zu Salaten und Rohkostgerichten aber auch gekocht, gedünstet, gebraten, gebacken, geschmort und fritiert werden. Die Pflanzung der Ausläufer-Knollen erfolgt mindestens 10cm tief im zeitigen Frühjahr.

Geht es Ihnen um eine reiche Ernte der Knollen, sollten Sie mehr Abstand (60cm) beim Pflanzen lassen. Wollen Sie aber einen schönen schnellen Sichtschutz durch diese Sonnenblumen-artige Pflanze erreichen, pflanzen Sie die Knollen im 20cm Abstand. Übrigens: Je später die Topinambur-Knollen aus dem Boden geholt werden, desto besser wird ihr Geschmack.
Redaktion gartentipps24.de
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Andenbeeren selbst aussäen

Ich habe gehört, dass man die Andenbeere (die in diesen hauchdünnen Hüllen) selbst anbauen kann. Haben Sie Tipps dazu?
Frage von Gerda aus der Pfalz

Redaktion gartentipps24.de
Andenbeeren (Physalis peruviána) stammen ursprünglich zwar aus Südamerika, aber die attraktiven Früchte aus dem Regal Ihres Gemüse-Händlers haben keine sonderlich weite Reise zurückgelegt. Die so exotisch wirkenden Beeren werden längst in heimischen Gewächshäusern herangezogen und Sie können es auch mal versuchen.

Samen gib´s im Gartenfachhandel, und die Anzucht ist überraschend einfach. Man braucht auch nicht einmal ein Glashaus, sondern lediglich ein sonniges, geschütztes Plätzchen im Garten, um die Beeren ernten zu können. Nur in rauhen Lagen ist der Anbau unter Glas günstiger. Die Kultur entspricht weitgehend der von Tomaten.

Im März ist die günstigste Aussaatzeit. Gesät wird im Gewächshaus oder auf der Fensterbank, in Saatschalen oder direkt in Einzeltöpfe mit Anzuchterde. Bei 20 Grad Keimtemperatur dauert es eine Woche, bis die Samen keimen. Weitere drei Wochen später setzt man die jungen Pflanzen in Einzeltöpfe. Ab Mitte Mai, wenn kein Frost mehr Droht, können die Jungpflanzen in Freie, in den Garten oder Balkon umziehen. Je wärmer und geschützter der Standort, desto besser entwickelt sich die Andenbeer-Pflanze. Reichliches Wässern und mittlere Düngergaben sorgen für gutes Wachstum. Die Pflanzen werden zwei Meter hoch und müssen an einem Stützstab befestigt werden. Die Früchte bilden sich ab Mitte September in nicht allzu üppiger Zahl. Sie sind von papierartigen Hüllen umschlossen und haben den richtigen Reifegrad erreicht, wenn sie sich gelb bis orange färben.
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Baumtomaten / Tamarillos

Baumtomaten (Cyphomandra betacea) gehören zu den Nachtschattengewächsen und werden auch Tamarillos genannt, es gibt verschiedene Sorten. Sie werden bei uns vorwiegend im Kübel gehalten, damit sie mobil bleiben (im Herbst ins Winterquartier). Jungpflanzen können Sie aus Samen ziehen, gelegentlich auch kaufen. Natürlich lassen sich Samen auch aus dem Fruchtfleisch lösen. Einfach lauwarm abspülen und gleich aussäen. Für die Aussaat eignen sich Torfquelltöpfe oder Aussaaterde. Den Samen darin leicht andrücken oder mit wenig Erde bedecken, eine Kunststoffhaube darüber stülpen. Hell und etwa 25 Grad warm stellen, feucht halten. Die ersten Keimlinge zeigen sich schon nach einer Woche, bei entsprechender Größe pikieren (vereinzeln) und, bis sie groß genug für einen Kübel sind, einige Male umtopfen. Ab Ende Mai kann die junge Baumtomaten-Pflanze an einen halbschattigen, geschützten Platz ins Freie, in den Garten oder Balkon. Ist die Baumtomate daran gewöhnt, verträgt sie volle Sonne, aber keinen Wind. Regelmäßig gießen und düngen. Die Pflanze kann bis zu drei Meter hoch werden, aber neigt zum Verkahlen, deshalb im Winter kräftig zurück schneiden. Hell, bei etwa 14 Grad überwintern.
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Herkuleskeulen als junge Früchte ernten

Diese äußerst starkwüchsigen Kletterpflanzen, die im Wuchs dem Garten-Kürbis ähnlich sind, bringen meterlange Früchte hervor, sofern diese ausreifen dürfen. Wertvoller in der Küche sind jedoch die jungen, noch zarten Früchte, die wie Zucchinis zubereitet werden und auch so schmecken. Unter Glas kann man Herkuleskeulen bereits im Spätwinter säen, wobei eine einzige Pflanze das Haus völlig ausfüllen kann. Im Freiland kommen die Kerne erst im April/Mai in die Erde. Die empfindlichen Jungpflanzen brauchen bei Nacht- oder Spät-Frost einen Schutz. Diese einjährigen Ranker bieten sich auch zur Begrünung von Zäunen oder Spalieren an, wo die Keulen besonders gut zur Wirkung kommen.
Redaktion gartentipps24.de
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Auf Steckzwiebel-Qualität beim Kauf achten

Meine letzte Ernte von Zwiebeln war sehr miserabel. Ich habe extra auf sehr guten Garten-Boden geachtet und trotzdem ist über der Erde mehr gewachsen als unter der Erde, was kann ich noch besser tun?
Frage von Anita

Redaktion gartentipps24.de
Nicht alle angebotenen Zwiebel-Sorten sind für den Anbau im eigenen Garten zu empfehlen. Mit `Stuttgarter Riesen`, `Birnenförmige`, `Sturon` oder `Piroska` (rot) ist man jedoch gut bedient. Von der Größe der Zwiebel hängt der Anbau-Erfolg ab. Je größer die Zwiebel, desto Höher der Anteil an Schossern. Ideal ist Haselnussgröße mit einem Durchmesser von 0,5 bis 1,5cm. Besorgen Sie sich die Steckzwiebeln frühzeitig und setzen Sie das Abpacknetz vor dem Anbau noch einige Wochen lang einer Temperatur von über 25 Grad aus, z.B. im Heizkeller, in der Nähe eines Heizkörpers oder über dem Küchenherd. Durch dieses sogenannte Darren wird die spätere Schoßgefahr, besonders bei größeren Steckzwiebeln stark vermindert.
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Fotograf© : Grey59  / pixelio.de