Tragen Ihre Rhododendren nächstes Jahr Blüten?

Tragen Ihre Rhododendren naechstes Jahr BluetenGarten Pflanzen: Ab Mitte Mai wird sich zeigen, ob der seit vielen Jahren beobachteter „Knospenbrand“ der Rhododendren wieder zum Zuge gekommen ist und weiter um sich gegriffen hat. Eine Befallskontrolle Ihrer Rhododendron ist ganz einfach: Die Endknospen großblättriger Rhododendron-Hybriden sind braun und abgestorben und erscheinen obendrein dunkel beborstet. Nur eine mikroskopische Untersuchung zeigt dann, dass die etwa 2mm hohen und 0,5mm dicken „Stoppeln“ Träger unzähliger Vermehrungskörper des Pilzes Pycnostysanus azaleae darstellen.

Rhododendron-Zikade sind unterwegs

Wir wissen inzwischen, dass der ursprünglich in den USA beheimatete und seit drei Jahrzehnten auch in Deutschland beobachtete Pilz an und für sich harmlos auf den Sträuchern lebt und erst zum aggressiven Parasiten wird, wenn er mit Hilfe eines Insekts in den Rhododendron eindringen kann. Übeltäter ist demnach eigentlich die Rhododendron-Zikade, die ebenfalls erst vor einigen Jahrzehnten aus Amerika nach Europa eingeschleppt wurde und sich mangels natürlicher Feinde rasant vermehrte und ausbreitete.

Das knapp ein Zentimeter lange und schmale, lebhaft grün und rot längsgestreifte Insekt besaugt im Sommer die Blätter der Rhododendren, ist aber ohne Insektennetz praktisch nicht zu erbeuten, weil es sich bei Annäherung im Springflug davonstielt. Anfang September bis Ende Oktober legen diese Zikaden ihre Eier, immer 3 bis 4 je Knospe, unter die Knospenschuppen und verschaffen den in Massen herumfliegenden Pilzsporen dabei Eingang in den Strauch. Der aus dem Vermehrungskörper keimende Pilz tötet dann die Knospe, während die Eier des Schädlings geschützt darin überdauern. Die gelblichen Larven der Zikaden schlüpfen Ende April bis Anfang Mai. Man kann sie leicht auf den Blattunterseiten großblättriger Rhododendron-Hybriden entdecken und an ihrem flinken, schrägen Gang erkennen. Lesen Sie zum Thema bei uns: Die Raupenfliege - Nützling im Garten

Braune Knospen herausbrechen

Wenn man also im April die sichtbar abgestorbenen Blatt- und Blütenknospen der Sträucher ausbricht und via Müll beseitigt, mindert man nicht nur die Ausbreitung des Pilzes, sondern stört auch die Fortpflanzung der schädlichen Krankheitsüberträger. Von Mitte Juli bis in den Oktober hinein sollten beleimte Gelbtafeln, die wir als Fallen gegen Kirschfruchtfliegen im Handel bekommen, frei neben den Rhododendren aufgehängt werden, eine Falle je 10 bis 20qm Beetfläche. Die um diese Zeit tagsüber rege herumfliegenden Zikaden werden von dem Gelb magisch angelockt und gehen so zahlreich „auf den Leim“, dass in der Regel auf weitere insektizide Maßnahmen verzichtet werden kann.

Eine im französischen Befallsgebiet gemachte Beobachtung fand auch bei uns vielfache Bestätigung: Es werden besonders solche Sträucher von den Zikaden und dem Knospenbrand heimgesucht, die weder gedüngt noch gewässert waren. Dagegen blieben die in unmittelbarer Nachbarschaft wachsenden Rhododendren, die im Frühjahr zweimal gedüngt und bei Trockenheit gewässert wurden, befallsfrei.

Alle Rhododendren brauchen einen sauren Boden und dürfen nicht in voller Sonne stehen. Die perfekte Halb-Schattenpflanze. Der Pflanzplatz in Ihrem Garten muss also sorgsam ausgewählt, der Boden mit Torf oder Rindenhumus in den notwendigen sauren Zustand versetzt werden. Sowohl Blüten- als auch Farbenreichtum sind so vielfältig, dass aus diesem etwas schwierigen Gehölz eine weitverbreitete Gartenpflanze geworden ist.

Text: gartentipps24.de
Bild©: bettina jonas / pixelio.de