Stauden, die sich im Garten selbst aussäen

tmb_pflanzen_blumen_stauden_selbst_aussaeenPflanzen / Blumen Stauden: Neben der alten Gartenbank aus verwittertem Sandstein hat sich Frauenmantel (Alchemilla mollis) ausgesät und erobert das bislang unbewohnte Plätzchen im Garten: die silbrig grünen, anfangs fein säuberlich gefalteten Fächer der Blätter kriechen aus der schmalen Ritze zwischen dem Erdboden und dem Fuß der Bank. Die duftigen Blüten schwappen im Sommer wie Schaum auf die rauhe Sitzfläche.

Stauden vom Winde gesät

Die Beschreibung einer Szene in einem uralten Garten. Oder doch nicht? Sie fragen, was Sie dafür tun müssen? Unsere Antwort: Weniger ----- beim Unkraut zupfen! Wäre in der Ritze am Fuß der Gartenbank immer peinlich sauber gejätet worden, hätte das schöne Bild mit dem Frauenmantel nie zustandekommen können. Sie brauchen dennoch keine Angst zu haben, dass Löwenzahn und Franzosenkraut den Garten innerhalb kurzen Zeit beherrschen. Diese Garten-“Unkrauter“ sind zwar auch recht mobil und versuchen, jedes Fleckchen im Garten zu erobern, aber das werden Sie auch weiterhin nicht zulassen. Sie sollten nur genauer hinschauen beim Unkraut zupfen und Ihren Blick schulen für die eine oder andere Staude zwischen den keimenden Pflanzen: weißfilzige Blättchen der Vexier-Nelke, (Lychnis viscaria) tiefgeaderte löffelförmige Fingerhut-Blätter (Digitalis purpurea) oder zarte dreiteilige Blattpaare der Akelei (Aquilegia-Arten) werden Sie dann bald leicht erkennen.

So vermehren sich die Stauden besser

Man läßt den Stauden-Sämlingen ein bisschen zum Entwickeln und entscheidet später, ob sie mit den anderen Stauden im Beet harmonieren oder ob sie zu dominant sind. Um eine solche Stauden-Pflanzenwanderung im Garten zu fördern, muss man natürlich geeignete Stauden ansiedeln. Eine kleine Auswahl bekommen Sie unten! Damit so richtig Schwung in den Garten kommt, noch einige wichtige Tipps. Wenn sich etwas aussäen soll, muss erst mal der Samen da sein. Schneiden Sie also die Fruchtstände der Stauden nicht zu früh ab. Wenn die abgeblühten Stiele Sie zu sehr stören, lassen Sie wenigstens ein oder zwei kräftige stehen. Sonst nutzt alles nichts. Wichtig auch, zu wissen, dass zur Produktion von Samen oft unterschiedliche Stauden-Pflanzen notwendig sind. Da vegetativ vermehrte Stauden-Exemplare alle auf eine Pflanze zurückgehen, sind sie zum Verwildern unbrauchbar. Ein Beispiel hierfür ist das Tränende Herz (Dicentra spectabilis): Man bekommt in der Regel nur vegetativ vermehrte Pflanzen. Es sei denn das Tränende Herz oder auch andere Stauden  werden aus Samen gezogen, dann würden auch sie sich wild vermehren.

Die wilde Vermehrung der Stauden / Pflanzen im Garten ist ein gutes Zeichen: Die Herumtreiber zeigen nämlich, dass sie sich richtig wohl fühlen und alle Bedingungen um sie herum stimmen. Manche Stauden / Pflanzen sind ja nicht so anspruchsvoll und gedeihen an den unterschiedlichsten Standorten. Jedoch eine Königskerze (Verbascum olympicum) beispielsweise würde nie in einem Sumpfbeet wurzeln. Sie mag lieber eine sonnenbeschienene steppenartige Beet-Landschaft im Garten.

Stauden, die sich leicht selbst aussäen

Name; Höhe (cm); Licht; Blütezeit; Blüten-Farbe
Frauenmantel (Alchemilla mollis); 40; Sonne – Schatten; Juni; grüngelb
Steinkraut (Alyssum saxatile); 30; Sonne; April-Mai; gelb
Akelei (Aquilegia-Arten); 70; Sonne – halbschattig; Mai-Juni; lila, rosa
Herbstaster (Aster-Arten); 30-130; Sonne; September-Oktober; rosa, lila, blau
pfirsichblättrige Glockenblume (Campanula persicifolia); 80; Sonne – halbschattig; Mai-Juni; blau, weiß
Teppichglockenblume (Campanula poscharskyana); 15; Sonne; Juni-September; blau
Spornblume (Centranthus ruber); 75; Sonne; Juni-September; rot, weiß
Fingerhut (Digitalis purpurea); 120; halbschattig – Schatten; Juni-Juli; rosa, weiß
Kugeldistel (Echinops ritro); 120; Sonne; Juli – August; blau
Waldmeister (Galium odoratum); 15; halbschattig – Schatten; Mai-Juli; weiß
Storchschnabel (Geranium sanguineum); 30; Sonne; Mai-September; rosarot
Nieswurz (Helleborus orientalis); 40; halbschattig; Februar-April; rosa, rot, weiß
Kreuzkraut (Ligularia przewalskii); 200; Sonne – halbschattig; Juli-August; gelb
Leinkraut (Linaria purpurea); 80; Sonne – halbschattig; Juli-September; lila, rosa
Linum (Linum narbonense); 50; Sonne; Juni-August; blau
Lupine (Lupinus polyphyllus); 90; Sonne – halbschattig; Mai-Juli; rot, blau, weiß
Vexiernelke (Lychnis coronaria); 50; Sonne; Juni-Juli; karminrot
Goldfelberich (Lysimachia punctata); 90; Sonne – halbschattig; Juni-August; gelb
Blutweiderich (Lythrum salicaria); 120; Sonne; Juli-September; rot
Moschusmalve (Malva moschara); 60; Sonne; Juni-September; rosa, weiß
Katzenminze (Nepeta x faassenii); 30; Sonne; Mai-September; blau
Dost (Origanum-Arten); 20-40; Sonne – halbschattig; Juli-September; violettrosa
Jakobsleiter (Polemonium caeruleum); 30; Sonne – halbschattig; Juni-Juli; blau, weiß
Schlüsselblume (Primula veris); 20; Sonne – halbschattig; Februar-April; gelb
Sonnenhut (Rudbeckia sullivantii); 60; Sonne; Juni-September; gelb
Fetthenne (Sedum album `Murale`); 5; Sonne; Mai-Juni; weiß
Goldraute (Solidago caesia); 60; Sonne; August-September; gelb
Beinwell (Symphytum grandiflorum); 30; halbschattig – Schatten; März-Mai; gelb
Wiesenraute (Thalictrum aquilegifolium); 100; Sonne – halbschattig; Mai-Juni; lila, weiß
Schaumblüte (Tiarella cordifolia); 20; halbschattig – Schatten; April-Mai; weiß
Königskerze (Verbascum bombyciferum); 170; Sonne; Juli-August; gelb
Veilchen (Viola odorata); 15; halbschattig – Schatten; März-April; blau

Text: gartentipps24.de
Bild©: Angelika Wolter / pixelio.de