Duft schmecken bei Lavendel und Pfefferminze

tmb_kraeuter_duft_schmecken_bei_lavendel_pfefferminzeNutzgarten / Kräutergarten: Das exquisite Aroma frischer Kräuter ist die Krönung vieler Speisen. Schon beim Zubereiten beflügeln feinste Duftnuancen die Sinne und schmeicheln der Seele. Die ideale Basis für mutige Ideen und fantasievolle Abwechslung. Lavendel und Pfefferminze angebaut im eigenen Garten.

Lavendel

Nie sind Duft und Würzkraft typischer Kräuter intensiver als im Hochsommer. Wer jemals die würzige Luft der Provence geschnuppert hat, gerät beim Gedanken an Lavendel sofort ins Schwärmen. Herbsüß verdreht er uns den Kopf und vermittelt das Gefühl der Geborgenheit. Neben dem betörenden Duft und der würzenden Eigenschaft ist die Heilkraft der Pflanze gefragt. Beispielsweise wird Lavendelblütentee bei Nervosität, Kopfschmerzen, Schwindel, Migräne, Blähungen, Magen- und Darmbeschwerden empfohlen. Kompressen lindern Verstauchungen, Prellungen und fördern die Wundheilung. Ein Lavendelbad vor dem Zubettgehen beruhigt, der Duft entspannt.

Die optimale Erntezeit für Lavendel ist kurz vor dem Aufblühen, im Juli bis August, dann ist der Gehalt der ätherischen Öle am höchsten. Lavendel lässt sich gut trocknen. Die geschnittenen Blütenstengel einfach bündeln und kopfunter an einen luftigen, schattigen Platz aufhängen. Die Blüten und Blätter lassen sich später leicht abrebeln und kommen wie alle Trockenkräuter in verschließbare Dosen oder dunkle Gläser. In der Küche werden frische und getrocknete Blüten und Blätter verwendet. Wohldosiert verfeinern Lavendelblätter Fisch- und Fleischgerichte, würzen Eintöpfe und Soßen. Lavendelblüten aromatisieren Öl, Essig, Wein und allerlei Desserts, siehe unser Lavendeleis-Rezept unten.

Pfefferminze

Noch bekannter als Lavendel ist die sagenträchtige Minze (Mentha). Sie stammt von der griechischen Nymphe Minthe, die Persephone in eine Pflanze verwandelt haben soll. Es gibt enorm viele Arten und Abarten, wobei die Pfefferminze, Mentha piperita, ein Bastard der Arten Mentha aquatica (Wasserminze) und Mentha spicata (Krauser Minze) ist. Der erfrischend minzige Geschmack machte sie auf der ganzen Welt berühmt und zwischenzeitlich auch unentbehrlich.

Pfefferminze würzt Soßen, Lammfleisch, Suppen, Rohkost und Gelees, ist zur Garnierung von Süßspeisen und Drinks gefragt. Frische Blätter können Sie ständig ernten. Minze hat eine antiseptische, schmerzstillende, krampflösende und beruhigende Wirkung. Pfefferminze lässt sich gut trocknen und wird, noch bevor sich die Blütenknospen bilden, knapp über dem Boden abgeschnitten, und zwar am besten vormittags, sobald der Morgentau abgetrocknet ist. Die Minze wird dann zu lockeren Sträußen gebunden und zum Trocknen im Schatten aufgehängt. Sobald sie rascheldürr sind, die Blätter abstreifen, verschlossen und trocken lagern. Tipp: Achten Sie stets darauf, dass alle Kräuter, die Sie verwenden, fernab der Straße und ohne chemische Pflanzenschutzmittel herangewachsen sind.

Anbau und Pflege für Lavendel und Pfefferminze

Lavendel und Pfefferminze haben mehr gemeinsam, als der erste Blick vermuten lässt. Beide fallen auf durch unverwechselbaren Duft, benötigen im Kräutergarten ein warmes Plätzchen, gehören zu den bekannten Heilpflanzen und es gibt sie in vielen Sorten.

Lavendel (Lavandula angustifolia) gehört in die Familie der Lippenblütler, bildet tiefe Pfahlwurzeln und erreicht eine Höhe von 60cm. Ältere Äste des Halbstrauchs verholzen. Junge Triebe sind graugrün, die Blätter silber-graugrün, lang und schmal wie Nadeln. Von Juli bis September blühen die in Quirlen angeordneten, duftenden blauen bis lilafarbenen Blütenähren auf. Lavendel bevorzugt trockenen, durchlässigen Boden, viel Sonne und Wärme. Düngen ist nicht notwendig, im Gegenteil, es würde ihn frostempfindlich machen. Lavendel bleibt immer grün. In rauhen Lagen ist Winterschutz empfehlenswert. Ein leichter Formschnitt ist angesagt im Frühjahr oder nach dem Abblühen im Spätsommer. Jungpflanzen gibt es ab Mai im Gartenfachhandel, auf Wochenmärkten oder direkt von Kräuterzuchtbetrieben. Die Vermehrung erfolgt durch Aussaat im März unter Glas, durch weiche Stecklinge im Frühjahr oder Herbst. Die Samen keimen nach etwa zwei bis drei Wochen. Nach dem Pikieren können die Jungpflanzen ab Mitte Mai in den Kräutergarten.

Neben dem Echten Lavendel (L. angustifolia) gibt es: Großer Speik (L. latifolia), der wesentlich größere Blätter hat und zu einem Meter hohen Strauch heranwächst; Lavandin (L. hybrida), eine Kreuzung aus L. angustifolia und L. latifolia, sowie Schopflavendel (L. stoechas). Er fällt auf durch purpur-violette Blüten und samtig helle Blätter, ist aber kaum winterhart.

Ein weiteres aromatisches Lippenblütlergewächs ist die ausdauernde Pfefferminze (Mentha piperita). Sie wird bis zu 80cm hoch und hat länglich gezähnte, dunkelgrüne bis rötlich-violette Blätter. Zur Blütezeit im Juli/August zeigen sich aparte, rosafarbene bis violette Blüten. Mit Ausnahme sehr schwerer, staunasser Böden wächst die Pfefferminze an allen Standorten im Garten. Sie verträgt auch lichten Halbschatten, wobei Wärme das Aroma begünstigt. Während Trockenperioden ist zu wässern. Vermehrt wird im Frühjahr durch Stecklinge und Wurzelteilstücke. Am besten geben Sie der Pfefferminze ein eigenes Beet im Kräutergarten, denn Ausläufer der flach wachsenden Wurzeln können sich im ganzen Garten ausbreiten und entwickeln sich bald zum dichten Bodendecker, der alle anderen Pflanzen verdrängt. Auch im Balkonkasten gedeiht Minze prächtig. Im strengen Wintern empfiehlt sich eine leichte Frostschutzdecke.

Rezept für Lavendeleis

Zutaten: 1 Eßl. frische Lavendelblüten, 2 ½ Eßl. Muskatellerwein, 250g Mascarpone, 250g Sauerrahm, 100g Ahornsirup, 5 Tropfen Lavendel fin-Essenz, 1 Tropfen Vanille-Essenz, 2 Eiweiß

Zubereitung: Lavendelblüten in den Wein geben und eine halbe Stunde an einen warmen Ort ziehen lassen. Mascarpone mit Sauerrahm zu einer cremigen Masse schlagen. Den Wein abseihen, mit den Essenzen mischen und langsam unter die Mascarpone-Creme ziehen. Die Hälfte des Ahornsirups dazugeben. Die Eiweiß steifschlagen und restlichen Ahornsirup einrühren. Alles gut mischen. Die Masse in eine Gefrierdose einfrieren. Später mit abgezupften Lavendelblüten servieren.

Text: gartentipps24.de
Bild: sigrid rossmann / pixelio.de