Bauen Sie ein Winterquartier für den Igel
Gartenjahr / Garten im Herbst: Kälte, Schnee und Eis machen der heimischen Tierwelt das Leben schwer, weil die Nahrungskette unterbrochen ist, Futterpflanzen rar sind oder die gewohnte tierische Kost fehlt. Gartenbesucher wie der Igel oder Siebenschläfer und Fledermäuse stellen sich auf solche Notzeiten ein, indem sie sich beizeiten ein Speckpolster anfuttern und die kalte Jahreszeit in einem komfortablen Winterquartier einfach verschlafen. Eichhörnchen, Maulwürfe und Mäuse tragen in den letzten schönen Herbsttagen Nahrung in spezielle Vorratskammern und müssen im Winter selten hungern.
Text: gartentipps24.de
Bild©: Raphaela C. Näger / pixelio.de
Der Garten als Winterquartier für Igel und Co
Frösche und Kröten, Blindschleichen und Eidechsen suchen dagegen in Trockenmauern, Steinhügeln und knorrigen Baumwurzeln nach Hohlräumen, um dort in eine Kältestarre zu fallen, die den Stoffwechsel auf ein Minimum reduziert. Den kräfteschonenden Winterschlaf bevorzugen auch viele Insekten: zum Beispiel die ohne Hofstaat überwinternden Hummeln-, Wespen- und Hornissenköniginnen, die vielgestaltigen Käfer ebenso wie die Schmetterlinge, Libellen, Spinnen und Ohrwürmer. Manche Insekten verkriechen sich unter einer dicken Laubdecke, andere in der zerfurchten Rinde alter Bäume und in hohlen Schilfstengeln oder in der verwaisten Gartenlaube. Die Entwicklungsstadien vom Ei über die Larve bis hin zum fertigen Insekt sind ebenfalls winterfest.Ein naturnaher Garten bietet viele Unterschlupfmöglichkeiten
Zusätzlich Reisighaufen aufschichten, große Steine auftürmen und Laub zusammenrechen. Außerdem sollten die gereinigten und mit einer handvoll Stroh gefüllten Nistkästen als Schlafplätze für gefiederte Wintergäste wieder aufgehängt werden. Darauf sollten Sie achten:- Herbstlaub nicht Häckseln oder gar verbrennen. Darin haben viele Insekten Unterschlupf gefunden.
- Kaminholz auf Untermieter kontrollieren. Wildbienen richten darin gern ihre Kinterstuben ein.
- Schmetterlinge, die Sie ab ca. November auf dem Dachboden oder im Geräteschuppen hinter der Tür entdecken nicht stören. Die Winterstarre reduziert den Stoffwechsel: Kraftreserven reichen nur für den ersten Flug zum Nektar tanken an den Frühjahresblüten.
- Verirrte Flohrfliegen oder Marienkäfer mit einem übergestülpten Glas fangen und aus der warmen Stube zur Winterruhe in unbeheizte Räume tragen.
Igel füttern, so lange sie nicht an Winterschlaf denken
Bei milder Witterung hat so mancher Igel auch im November noch keine Lust auf den Winterschlaf. Da er jedoch im Garten kaum noch Nahrung findet, sollte man draußen Zusatzfutter hinstellen. Sie können Hunde- oder Katzendosenfutter mit Haferflocken mischen, dazu ungeschwefelte Rosinen, Bananen, Butterkekse und frisches Wasser anbieten. Falls eine sichere, trockene Unterschlupfmöglichkeit fehlt, kann man eine komfortable Igelburg bauen. Die nötigen Materialien sind in jedem Haushalt vorhanden und eine Akku-betriebene Stichsäge macht das Arbeiten gleich an Ort und Stelle sehr einfach und schnell. Besitzen Sie keine, können Sie aktuelle Akku-Stichsägen Modelle hier vergleichen. Mit ihr wird eine geräumige Kiste aus rauhem, unbehandeltem Holz an der schmalsten Seite ein Eingang mit 10X10cm Größe für den Igel gesägt. Die Kiste wird an einem geschützten Platz in Ihrem Garten auf ein dickes Laubbett gestellt und mit einem großen Stück schwarzer Folie (Teichfolie) abgedeckt. Eine dicke Plane (Abdeckplane für Auto oder Motorrad) erfüllt den selben Zweck. Achten Sie nur darauf den Eingang der Kiste nicht abzudecken. Sechs Ziegelsteine rechts und links des ausgesägten Einganges und ein passendes Brett darauf bilden einen Eingangstunnel, welcher ebenfalls mit der Folie abgedeckt wird. Nun reichlich trockenes Laub und Reisig darüber türmen. Ein gesunder, kräftiger Igel nimmt dieses Winterquartier bestimmt gerne an und lässt irgendwann sogar das leckere Futter stehen, weil er warm und gemütlich im Winterquartier schlummert. Sieht er jedoch untergewichtig oder gar krank aus, braucht er unbedingt fachkundige Hilfe. Dann besser gleich Kontakt mit dem örtlichen Naturschutzbund aufnehmen.Text: gartentipps24.de
Bild©: Raphaela C. Näger / pixelio.de