Der Natur ganz nah, mit einem Biogarten

tmb_der_natur_ganz_nah_biogartenGartengestaltung / Gartentipps: Wer schon einen richtig angelegten Biogarten besitzt, hat den praktischen Beweis, dass die naturgemäße Anbauweise keineswegs nur in der Theorie funktioniert. Aber Stauden, zwischen denen statt dunkler Erde gehäckseltes Stroh blinkt? Das gefällt nicht jedem.

Bio-Anbau überzeugt mit guter Ernte

Ein ausgezeichneter Zustand der Gemüsebeete und der Obstgehölze, die ohne chemische Pflanzenschutzmittel bestens wachsen – das ist etwas, das alle Gartenbesitzer überzeugen sollte. Auch den Tieren im Garten gefällt diese Anbaumethode. Vor allem denen, die in der Erde leben, also Regenwürmern und den anderen Kleinstlebewesen. Denn sie finden unter der schützenden Mulchschicht, in einer Erde, die aufgrund reichlicher Kompostgaben einen hohen Humusgehalt aufweist, beste Bedingungen. Und ein fruchtbarer Gartenboden ist wiederum Voraussetzung dafür, dass sich alle Pflanzen im Garten ausgezeichnet entwickeln.

Auch den etwas größeren Tieren – Igel, Spitzmäuse, Kröten, Vögel, Erdbienen, Schmetterlinge und andere nützliche Gartenbewohner, die sich in großer Zahl einfinden – behagt es, dass sie ideale Lebensbedingungen vorfinden. Typisch Biogarten eben: mit Pflanzenresten bedeckte Bodenoberflächen, naturnahe Teiche mit großzügigen Flachwasserzonen, breit angelegten Gehölzstreifen am Grundstücksrand mit gemischter Bepflanzung (Naturhecke), viel natürlicher Wiesenwuchs und selbstverständlich konsequenter Verzicht auf Pestizide jeder Art.

Allerdings auch Wühlmäuse fühlen sich im Biogarten wohl, und die sind meist weniger willkommen, weil sie Pflanzenwurzeln fressen. Erfolg bei der Vertreibung erreicht man auch auf biologische Art, mit einem bewährtem Hausmittel: Gießen Sie Holunderblätter-Jauche in die Wühlmausgänge.

Wildkräuter bei Mensch und Tier beliebt

Zahlreiche Falter werden bekanntlich vor allem durch Doldenblütler angelockt. Lassen Sie daher in einer sogenannten Wildkräuterecke von Dill, Petersilie, Liebstöckl, aber auch Möhren, Fenchel oder Pastinaken immer ein paar Pflanzen zum Blühen kommen. Und entfernen Sie nicht alle Brennnesseln, denn die sind bei vielen Faltern als Futterpflanze ihrer Raupen besonders begehrt. Die Wildkräuter sind aber auch in der Küche gefragt. Brennnesseln beispielsweise kommen ebenso in die Suppe wie Vogelmiere und Beinwell. Gewürzt wird bevorzugt mit Giersch, und es gibt bei einem Biogärtner keinen Kartoffelsalat ohne Gundermann.

Wege und Sitzplätze dürfen nicht fehlen

Bei der Gestaltung eines Biogartens, muss es aber nicht nur um den Nutzen für die Natur gehen. Damit er zum Verweilen und Entspannen einen attraktiven Gesamteindruck erhält, werden die verschiedenen Obst- und Gemüsebeete durch Wege und gemütliche Sitzplätze getrennt, welche man unterschiedlich gestalten kann. Materialien oder Reste aus dem Hausbau, Kies oder grober Sand bieten sich an. Einen besonderen Charme haben beispielsweise gebrauchte Ziegelsteine im Garten verlegt. Eine Gartengestaltung mit Natursteinen passt nicht nur, aber ganz besonders zu einem Biogarten. Oder wie wäre es, für wenig genutzte Wege, mit Rindenmulch? Rindenmulch besteht aus schwer verrottenden Rindenabfällen und fügt sich als natürliches Material harmonisch in den Biogarten ein. Auf sonnenabgewandten Wegen kann Rindenmulch allerdings vernässen und mit der Zeit verfaulen. Bei intensiver Sonnenbestrahlung hingegen zersetzt er sich und bildet nur eine sehr lockere Auflage. Nach gewisser Zeit muss also eine neue Lage aufgebracht werden.

Text: gartentipps24.de
Bild©: Maria Lanznaster / pixelio.de