Gartengestaltung / Gartentipps: Mit wenig Aufwand verwandeln sich ausgemusterte Gegenstände in originelle Pflanzenquartiere. Der bepflanzte Schuh hat jedoch schon so viele Nachahmer gefunden, dass er nichts Besonderes mehr ist. Sogar Schutzhelme vom Bauarbeitern, Teekannen, Puppenwagen und PKW´s lassen sich zu Pflanzgefäßen umfunktionieren. Erlaubt ist, was gefällt. Vielleicht gefallen Ihnen ja auch unsere einfachen Vorschläge.

Ob Topf, Pfanne oder Kiste ...

Gleich welchen standfesten Behälter Sie als Pflanzenquartier zweckentfremden: Der zur Verfügung stehende Platz im Gefäß muss den Ansprüchen der untergebrachten Pflanzen gerecht werden. Sukkulente Hungerkünstler und Steingarten-Pflanzen brauchen weniger Wurzelraum als zum Beispiel Kräuter, Sommerblumen oder stark-wüchsige Kletterpflanzen wie der Zierkürbis. Die Pflanzerde soll zusammenhalten und darf nicht ausgeschwemmt werden. Gießwasser muss nach Bedarf dosiert werden können. Überschuss soll abfließen. Günstig ist draußen auf Balkon und Terrasse ein geschützter Standort, damit starke Regengüsse keinen Schaden anrichten.

Gesunde Pflanzen und reiche Blüte als Belohnung

Der Pflegeaufwand ist auch für zweckentfremdete Gefäße nicht größer als für normale. Doch hält die Freude an einer gelungenen Kombination von Gefäß und Pflanzen bestimmt länger an, wenn man immer ein besonderes Augenmerk auf genügend Feuchtigkeit und Staunässe-Gefahr hat. Gießschäden machen sich schnell bemerkbar, wenn die feinen Saugwurzeln zerstört werden. Wo eine dicke Dränageschicht aus Blähton, Kies oder Splitt eventuell die fehlenden Wasserabzugslöcher ersetzen muss, wirklich mit Fingerspitzengefühl gießen. Und in solchen Fällen besser gar nicht düngen, um eine Anreicherung mit Nährsalzen zu vermeiden.

Zum Wegwerfen zu schade

Große Tonkübelscherben (Kanten mit Sandpapier glätten), Schubkarre, Holzkisten, Körbe, alte Koffer (mit Teichfolie auslegen (ein paar Löcher stechen) - wasserdicht), rostige Backformen und Bratpfanne. Ein alter Pokal, vielleicht vom Flohmarkt, nur einmal richtig polieren, randvoll mit Splitt gefüllt könnte Dachwurz ein Zuhause geben. Stabile Kunststoffboxen mit Klarsichtdeckel – wie Obstschalen und Vorratsbehälter von alten Kühlschränken oder geräumige Disketten- und Karteikästen – können durchaus als Aussaatschalen verwendet werden. Praktisch sind Schlitze im Boden, die Staunässe verhindern; ansonsten Wasserabzugslöcher bohren. Ein altes Frotteehandtuch könnte am Boden platziert, als Speichermatte dienen. Es nimmt Wasser auf und gibt es wieder ab. Es können darin  Pepino (Solanum), Sommerblumen, Zierkürbis, Fetthenne, Euonymus, Schnittlauch, Dickblattgewächse, Nigella- und Stechapfelsämlinge (Datura) Platz finden. In einer ausgedienten Pfanne eine dünne Schicht Blähton geben und darüber etwas Kakteenerde, darauf die flach auseinander gezogenen Wurzelballen von Sedum-Arten setzen, mit Splitt und kleinen Steinen die Szenerie vervollständigen. Fertig ist der Steingarten in der Pfanne. Oder versuchen Sie mal Schnittlauch in einer alten runden Backform. Sie darf ohne Untersetzer in der Küche stehen, wenn die Fugen mit Silikon abgedichtet werden. Vor dem Pflanzen zur Probe Wasser einfüllen!

Text: gartentipps24.de
Bild: matchka / pixelio.de