Pflege und Vermehrung der Gräser im Garten

tmb_gartengestaltung_gartenpflege_pflege_und_vermehrung_der_graeser_im_gartenGartengestaltung / Gartenpflege: Rauscht es in der lauen Sommerluft wie ein Wasserspiel leise vor sich hin, dann haben Sie wahrscheinlich wunderschöne Gräser im Garten gepflanzt. Der Wind streift durch das grüne Dickicht und verführt jeden Naturliebhaber zum bleiben.

Damit Sie auch weiterhin Freude an Ihren Gräsern im Garten haben und auch noch in anderen Ecken Gräser pflanzen können, geben wir Tipps für die Pflege und Vermehrung. Hier werden die meist gestellten Fragen beantwortet, welche Leser an uns gesandt haben. Denn der Erfolg mit Gräsern ist garantiert, wenn Sie die wichtigsten Regeln beachten.

Wann ist Pflanzzeit für Gräser?

Im Frühjahr. Denn dann bilden die Gräser-Pflanzen Wurzeln und können gleich richtig Fuß im Garten fassen. Im Herbst werden dagegen keine Wurzeln mehr gebildet.

Wie pflanzt man richtig?

Gräser dürfen nicht zu tief gepflanzt werden. Das „Herz“, so bezeichnet man das Wachstumszentrum, muss hoch genug über dem Garten-Boden liegen. Sitzt es zu tief im Boden, kann Fäulnis entstehen und die ganze Pflanze kann eingehen.

Wie dicht wird gepflanzt?

Auf keinen Fall zu dicht. Jeder Grashorst braucht ausreichend Platz, um sich richtig entfalten zu können. Der ist natürlich abhängig von der einzelnen Gräser-Art, denn ein kleines Schwingelgras benötigt weniger Raum als das große Chinaschilf. Zum Vergleich: Pro Quadratmeter braucht man 10 Pflanzen Bärenfell-Schwingelgras, aber nur ein Exemplar Chinaschilf. Stehen die einzelnen Horste zu dicht, bekommen sie nicht genug Luft und Licht und werden leichter von Krankheiten befallen (Botrytis oder Rost).

Was ist der ideale Boden für Gräser?

Das kommt ganz auf die Gräser-Art an. Prinzipiell vertragen die meisten Gräser keine Staunässe (außer den Wasser- und Ufergräsern) und mögen es auch im Winter nicht gern nass. Deshalb sollte man für gute Drainierung des Bodens sorgen.

Wann soll man Gräser schneiden?

Erst im Frühjahr, wenn die frischen Triebe schon sprießen. Die trockenen Halme sind erstens den Winter über dekorativ und schützen zweitens die Pflanzen vor zu viel Winternässe sowie vor Schäden durch Frost.

Welche Vermehrungs-Art ist am erfolgreichsten?

Ganz eindeutig die Teilung. Durch diese vegetative Vermehrungs-Art erhält man gleich fertige Gräser-Pflanzen, die außerdem mit der Mutterpflanze identisch sind. Und es ist eine sehr einfache Methode, die mit wenigen Handgriffen erledigt ist.

Was muss man beim Teilen der Gräser beachten?

Die günstigste Zeit, Gräser zu teilen, ist im Frühjahr. Die einzelnen Horste werden mit der Grabegabel oder dem Spaten aus der Erde gehoben und mit den Händen in nicht zu kleine Stücke zerteilt. Sehr große Gräser gräbt man ein wenig frei und sticht mit dem Spaten ein Stück ab. Die Teilstücke pflanzt man entweder gleich wieder in gut vorbereiteten Boden ein oder setzt sie zunächst in Töpfe mit sandig-humoser Erde. Erst wenn sie richtig durchwurzelt sind, kommen die Pflanzen ins Beet. Das Topfen ist bei vielen Gras-Arten (z.B. Carex, Stipa) vorteilhaft; die Wurzelbildung ist besser, als wenn man gleich ins Freiland/Garten pflanzt.

Wann ist bei Gräsern die Aussaat günstiger?

Bei einjährigen Gräsern und bei manchen Stauden-Gräsern, z.B. Stpa oder Carex. Samen aus eigener Ernte sind selten sortenrein. Das spielt jedoch nur dann eine Rolle, wenn Sie eine bestimmte Sorte vermehren wollen. Die beste Zeit für die Aussaat ist zwischen März und Mai. Dabei sät man immer mehrere Samenkörner zusammen aus.

Säen sich Gräser leicht selbst aus?

Bei Stauden-Gräsern ist die Selbstaussaat kein Problem. Lästig werden manchmal einjährige Hirse-Arten oder die Morgensternsegge.

Brauchen Gräser Dünger?

Im Staudenbeet werden Gräser bei der Düngung der Stauden mitversorgt und brauchen keine weitere Düngergabe. Große, stark wachsende Gräser-Arten wie Pampasgras oder Chinaschilf sollten während des Sommers mit organischem Dünger versorgt werden (30g/qm). Gräser, die auf am liebsten in kargem, sandigem oder steinigem Garten-Boden wachsen, brauchen dagegen keine zusätzliche Nahrung. Ihnen würden zu viel Nährstoffe eher schaden, die Halme sind nicht so standfest, und das gesamte Erscheinungsbild der Pflanze leidet.

Was kann man gegen wuchernde Gräser tun?

Zypergrassegge, Bunter Wasserschwaden, Riesenstrandhafer, Glanzgras und Goldbandleistengras pflanzt man am besten gleich in einem großen Topf, so lassen sich die sehr ausbreitungswilligen Wurzel(ausläufer) recht gut in Grenzen halten. Senkt man den Topf einige Zentimeter unter die Erdoberfläche ein, wird der Wurzelballen ausreichend mit Wasser und Nähstoffen versorgt.

Brauchen Gräser einen Winterschutz?

Schlimmer und gefährlicher als Minusgrade ist zu viel Nässe im Winter – sie verursacht schnell Fäulnis. Bei Gräsern, die dagegen empfindlich sind, Chinaschilf und Pampasgras, bindet man die Halme zu einem Schopf zusammen. Eine Laubabdeckung schützt vor starkem Frost.

Lesen Sie mehr über Gräser im Garten bei uns

gartentipps24.de
Bild©: raps / pixelio.de