Kiwi – eine ganz besondere Obst-Pflanze für den Garten
Neuseeländer Früchtchen: die wärmeliebende großfrüchtige Art und ihre kleine, robuste Schwester
Nutzgarten / Obst Garten: Die Kiwi (Actinidia chinensis) ist eine eiförmige, vitaminreiche Frucht. Sie stammt eigentlich aus Südchina, wurde aber in Neuseeland züchterisch bearbeitet und von dort aus vermarktet, wobei man ihr mit dem Namen „Kiwi“ den Landesstempel aufdrückte.
Inzwischen erobern Kiwis auch in Deutschlands den privaten Obst-Garten. Leider sind sie recht empfindlich: Temperaturen unter minus 15 Grad vertragen Kiwis nicht. Spätfröste im Frühjahr kosten schon mal ihre Blütenansätze. Der Garten-Boden sollte locker, nahrhaft, sauer (pH 5,5 bis 6) und kalkfrei sein. Trotzdem: Im Weinbauklima und an besonders geschützten Stellen im Garten können auch deutsche Kiwi-Gärtner pro Jahr durchaus um 700 Stück pro Kiwi-Pflanze ernten.
An Sorten sind derzeit die ertragreiche `Hayward` und die etwas frosthärtere `Starella` für den Obst-Garten zu empfehlen. Beide brauchen einen männlichen Partner, der in den Baumschulen mit verkauft wird. Das gleiche gilt für die Mini-Kiwis: `Nostino` heißt die männliche Kiwi-Sorte zu der grünschaligen `Ambrosia` und der rotschaligen `Maki`. Auch die robuste `Weiki` braucht einen Kiwi-Partner. Denn entgegen einer weitverbreiteten Meinung ist die Mini-Kiwi `Weiki` zweigehäusig. Das heißt, dass man für einen Fruchtansatz an der weiblichen Obst-Pflanze unbedingt eine männliche Obst-Pflanze dazusetzen muss, um die Bestäubung zu gewährleisten. Übrigens: Für bis zu acht weibliche Kiwi-Pflanzen reicht eine männliche als Befruchter aus. Eine selbstfruchtbare Sorte, die ohne Bestäuber auskommt, wird derzeit noch getestet.
Beide Kiwi-Arten kann man so in Form ziehen und binden, wie man gern möchte: als Laube, Pergola oder grünen Zaun. Ausnahme: Mini-Kiwis sind für Wandspaliere ungeeignet. Die flotte und dekorative sommerliche Begrünung hilft etwas über die Zeit hinweg, die man auf die Blüten warten muß: bis etwa vier Jahre nach der Pflanzung.
Die Pflege beschränkt sich bei den Mini-Kiwis auf eine Kompostgabe im Frühjahr und gelegentliches Auslichten. Die großfrüchtigen Obst-Pflanzen dagegen brauchen regelmäßigen Schnitt (siehe unten) und in den ersten beiden Jahren pro Obst-Pflanze je 30 bis 40 Gramm eines chlorfreien (blauen) Volldüngers, danach 60 Gramm. Auch organische Volldünger sind geeignet. Für eine Mulchdecke sind beide Kiwi-Arten dankbar. Die Erntezeit der Mini-Kiwi beginnt im September, die der großfrüchtigen Kiwi im Oktober/November; auf jeden Fall vor dem ersten Frost.
Die großen Früchte können kühl mehrere Monate aufbewahrt werden. Für die Lagerung zum Beispiel in eingegrabenen Waschmaschinentrommeln, werden die Früchte kurz vor der Reife geerntet, sorgfältig in den Trommeln geschichtet, mit Vlies, einem Brett (gegen Mäuse), Stroh und an der Erdoberfläche mit einem Regenschutz abgedeckt. Je nach Bedarf holt man die Kiwi-Früchte heraus und legt sie zum Nachreifen mit einigen Äpfeln zusammen. So sorgt die Kiwi bis zum Mai oder gar Juni für Vitaminnachschub. Tipp: Lassen Sie die Kiwi-Früchte so lange wie möglich an der Pflanze, weil ihnen die Herbstsonne gut bekommt und den Geschmack verbessert. Geerntet wird mit der Schere, um weder die Frucht, noch das Holz zu beschädigen.
Im Pflanzjahr spielt der Erziehungsschnitt, der bestimmt, wie die Kiwi-Pflanze wachsen soll, die Hauptrolle. Ein Haupttrieb wird bis zur Höhe des Rankdrahtes und dann daran entlang gezogen. Zur anderen Seite kann ein zweiter Haupttrieb (wenn vorhanden) wachsen. Die Haupttriebe müssen vorsichtig am Draht befestigt werden. Alle anderen Triebe, die sich am Stamm entwickeln werden abgeschnitten. Im Winter schwache Trieb wegschneiden und die Haupttriebe etwas einkürzen.
Im Sommer des zweiten Jahres Wasserschosse und überflüssige Triebe herausschneiden. Die anderen, in diesem Jahr gewachsenen Triebe auf etwa acht Blätter zurückschneiden. Diese Triebe werden im Winter nochmals auf zwei bis drei Knospen geschnitten.
Im dritten und in allen folgenden Jahren kürzt man die Äste im Sommer bis auf vier Blätter oberhalb der Früchte ein. Dadurch verhindern Sie, dass die Obst-Pflanzensäfte an den Kiwi-Früchten vorbei in die Triebspitzen fließen, anstatt die Fruchtreife zu fördern. Die neu aus dem Hauptast wachsenden Triebe (Ersatztriebe) werden auf etwa 80 Zentimeter zurückgeschnitten. Daran wird im kommenden Jahr das Fruchtholz entstehen. Im Winter entfernt man die Äste, die in dem Jahr gefruchtet haben, aber nur, wenn dafür entsprechende Ersatztriebe gewachsen sind.
Text: Gartentipps24.de
Bilder©: A. Friedrich und R. B. / Pixelio
Nutzgarten / Obst Garten: Die Kiwi (Actinidia chinensis) ist eine eiförmige, vitaminreiche Frucht. Sie stammt eigentlich aus Südchina, wurde aber in Neuseeland züchterisch bearbeitet und von dort aus vermarktet, wobei man ihr mit dem Namen „Kiwi“ den Landesstempel aufdrückte.
Inzwischen erobern Kiwis auch in Deutschlands den privaten Obst-Garten. Leider sind sie recht empfindlich: Temperaturen unter minus 15 Grad vertragen Kiwis nicht. Spätfröste im Frühjahr kosten schon mal ihre Blütenansätze. Der Garten-Boden sollte locker, nahrhaft, sauer (pH 5,5 bis 6) und kalkfrei sein. Trotzdem: Im Weinbauklima und an besonders geschützten Stellen im Garten können auch deutsche Kiwi-Gärtner pro Jahr durchaus um 700 Stück pro Kiwi-Pflanze ernten.
Mini-Kiwi-Sorten für bis zu minus 30 Grad
Für weniger günstige Standorte im Garten gibt es seit einiger Zeit eine Alternative: die kleinfrüchtige, glattschalige und robuste Mini-Kiwi (Actinidia arguta). Sie verträgt Frost bis minus 30 Grad, ist pflegeleicht und kommt auch auf kalkhaltigen Garten-Böden zurecht. Ihr Geschmack ist kräftig und erinnert an Stachelbeeren. Diese Kiwis lassen sich schlecht auslöffeln. Macht nichts: Die Schale kann man mitessen!An Sorten sind derzeit die ertragreiche `Hayward` und die etwas frosthärtere `Starella` für den Obst-Garten zu empfehlen. Beide brauchen einen männlichen Partner, der in den Baumschulen mit verkauft wird. Das gleiche gilt für die Mini-Kiwis: `Nostino` heißt die männliche Kiwi-Sorte zu der grünschaligen `Ambrosia` und der rotschaligen `Maki`. Auch die robuste `Weiki` braucht einen Kiwi-Partner. Denn entgegen einer weitverbreiteten Meinung ist die Mini-Kiwi `Weiki` zweigehäusig. Das heißt, dass man für einen Fruchtansatz an der weiblichen Obst-Pflanze unbedingt eine männliche Obst-Pflanze dazusetzen muss, um die Bestäubung zu gewährleisten. Übrigens: Für bis zu acht weibliche Kiwi-Pflanzen reicht eine männliche als Befruchter aus. Eine selbstfruchtbare Sorte, die ohne Bestäuber auskommt, wird derzeit noch getestet.
Pflanzung und Pflege der Kiwi-Pflanzen
Günstige Pflanzzeit für beide Arten ist nach den Eisheiligen im Mai oder Ende Oktober bei Laubfallbeginn. Bei der Herbst-Pflanzung müssen die Kiwi-Stämmchen zum Frostschutz mit Garten-Erde angehäufelt und mit Stroh, Schilf oder Sackleinen umwickelt werden. Das Pflanzloch für die Kiwi sollte 50 Zentimeter breit sein. Die Erde kann mit Kompost verbessert werden. Der Pflanzabstand bei den großfrüchtigen Kiwi-Arten beträgt vier, bei der Mini-Kiwi zwei Meter. Vorsicht beim Angießen: Kiwis können Staunässe nicht leiden.Beide Kiwi-Arten kann man so in Form ziehen und binden, wie man gern möchte: als Laube, Pergola oder grünen Zaun. Ausnahme: Mini-Kiwis sind für Wandspaliere ungeeignet. Die flotte und dekorative sommerliche Begrünung hilft etwas über die Zeit hinweg, die man auf die Blüten warten muß: bis etwa vier Jahre nach der Pflanzung.
Die Pflege beschränkt sich bei den Mini-Kiwis auf eine Kompostgabe im Frühjahr und gelegentliches Auslichten. Die großfrüchtigen Obst-Pflanzen dagegen brauchen regelmäßigen Schnitt (siehe unten) und in den ersten beiden Jahren pro Obst-Pflanze je 30 bis 40 Gramm eines chlorfreien (blauen) Volldüngers, danach 60 Gramm. Auch organische Volldünger sind geeignet. Für eine Mulchdecke sind beide Kiwi-Arten dankbar. Die Erntezeit der Mini-Kiwi beginnt im September, die der großfrüchtigen Kiwi im Oktober/November; auf jeden Fall vor dem ersten Frost.
Winterschutz für Kiwi-Pflanzen
Ein Winterschutz aus Stroh, Schilf, Schilfmatten oder Sackleinen ist bei beiden Kiwi-Arten wichtig. Dabei darauf achten, dass keine Fäulnis entsteht. Bei Spätfrösten im Frühjahr verhindert eine dünne Plastikfolie über der Obst-Pflanze schlimmeres.Die großen Früchte können kühl mehrere Monate aufbewahrt werden. Für die Lagerung zum Beispiel in eingegrabenen Waschmaschinentrommeln, werden die Früchte kurz vor der Reife geerntet, sorgfältig in den Trommeln geschichtet, mit Vlies, einem Brett (gegen Mäuse), Stroh und an der Erdoberfläche mit einem Regenschutz abgedeckt. Je nach Bedarf holt man die Kiwi-Früchte heraus und legt sie zum Nachreifen mit einigen Äpfeln zusammen. So sorgt die Kiwi bis zum Mai oder gar Juni für Vitaminnachschub. Tipp: Lassen Sie die Kiwi-Früchte so lange wie möglich an der Pflanze, weil ihnen die Herbstsonne gut bekommt und den Geschmack verbessert. Geerntet wird mit der Schere, um weder die Frucht, noch das Holz zu beschädigen.
Schneiden der Kiwi-Pflanze
Zur Erhaltung der Fruchtbarkeit brauchen großfrüchtige Kiwis zweimal im Jahr einen Schnitt. So machen Sie es richtig:Im Pflanzjahr spielt der Erziehungsschnitt, der bestimmt, wie die Kiwi-Pflanze wachsen soll, die Hauptrolle. Ein Haupttrieb wird bis zur Höhe des Rankdrahtes und dann daran entlang gezogen. Zur anderen Seite kann ein zweiter Haupttrieb (wenn vorhanden) wachsen. Die Haupttriebe müssen vorsichtig am Draht befestigt werden. Alle anderen Triebe, die sich am Stamm entwickeln werden abgeschnitten. Im Winter schwache Trieb wegschneiden und die Haupttriebe etwas einkürzen.
Im Sommer des zweiten Jahres Wasserschosse und überflüssige Triebe herausschneiden. Die anderen, in diesem Jahr gewachsenen Triebe auf etwa acht Blätter zurückschneiden. Diese Triebe werden im Winter nochmals auf zwei bis drei Knospen geschnitten.
Im dritten und in allen folgenden Jahren kürzt man die Äste im Sommer bis auf vier Blätter oberhalb der Früchte ein. Dadurch verhindern Sie, dass die Obst-Pflanzensäfte an den Kiwi-Früchten vorbei in die Triebspitzen fließen, anstatt die Fruchtreife zu fördern. Die neu aus dem Hauptast wachsenden Triebe (Ersatztriebe) werden auf etwa 80 Zentimeter zurückgeschnitten. Daran wird im kommenden Jahr das Fruchtholz entstehen. Im Winter entfernt man die Äste, die in dem Jahr gefruchtet haben, aber nur, wenn dafür entsprechende Ersatztriebe gewachsen sind.
Text: Gartentipps24.de
Bilder©: A. Friedrich und R. B. / Pixelio