Schritt für Schritt: Ein Fundament im Garten legen
Gartengestaltung / Gartenplanung: Fundamente bieten im Erdreich eine sichere Verankerung – egal ob für Zaunpfosten, Gartenhäuser, Sichtschutzmauern, Wintergärten oder Wäschespinnen. Damit Sie für kleinere oder größere Bauprojekte ein solides Fundament im Garten legen können, gibt es hier eine praktische Anleitung mit sieben Schritten.
Welches Fundament benötige ich?
Im Heimwerkerbereich kommt Beton zum Einsatz, bei dem es sich um ein Gemisch aus Zement, Wasser und Zuschlagstoffen in unterschiedlichen Korngrößen, wie etwa Schotter, Kies oder Sand. Die Mischung bestimmt dabei die Festigkeit des Fundaments. Doch neben der Festigkeit gibt es auch verschiedene Fundamentarten, die für verschiedene Bauten gedacht sind. Je nach Konstruktion und Übertragung der Last kommen Punkt-, Streifen-, oder Plattenfundamente in Frage. So übt der Wind bei bewachsenen Wegeüberdachungen und Gartenbögen eine horizontale Scherbelastung im Fundament aus, wohingegen ein Gartenhaus eine statische Gewichtsbelastung mit sich bringt. Daher werden hier kurz die drei Fundamentarten vorgestellt:Punktfundament
Besteht aus mehreren Einzelfundamenten, die in der Regel zwischen 30 und 50 cm Durchmesser haben. Die Punktfundamente eignen sich für alle Bauwerke, die auf mehreren Trägern oder Pfeilern ruhen. Dazu gehören beispielsweise Rosenbögen, Terrassenüberdachungen und Carports. Auch einzelne Pfosten werden gerne in ein Punktfundament gesetzt.Streifenfundament
Für kleinere Bauwerke wie Gartenhäuser oder Garagen und für die Verankerung einer Mauer im Boden eignen sich Streifenfundamente. Dafür wird ein Graben in der Breite der Mauer ausgehoben, verschalt und mit Beton ausgegossen. Auch unter Häusern befinden sich unter tragenden Wänden häufig Streifenfundamente, während der Rest des Grundrisses auf einer Betonplatte mit Stahlbewehrung ruht.Plattenfundament
Bei einem Plattenfundament wird eine größere Fläche mit Beton ausgegossen. Damit wird ein ebener und tragfähiger Untergrund geschaffen, der als zusätzlicher Schutz gegen das Ansteigen des Grundwassers schützt. Unter einem Plattenfundament befindet sich eine Kiesschicht als Frostschutz sowie eine wasserdichte Bauplane aus Polyethylen.Erster Schritt: Untergrund für das Fundament ausheben
Ein Punktfundament sollte mindestens 40 cm tief in die Erde hineinreichen. Für die Frostfreiheit muss es noch mehr sein. Bei einer Tiefe von mehr als 80 cm wird verhindert, dass sich Wasser unter dem Fundament ansammelt und es beim Einfrieren das Fundament anhebt oder beschädigt. Heben Sie daher mit einem Spaten für ein Punktfundament ein Loch in der Größe der geplanten Befestigung aus. Für ein Streifenfundament errichten Sie einen mehr als 80 cm tiefen Graben in der Breite der geplanten Mauer aus. Für ein Plattenfundament muss der Aushub mit mindestens 110 cm noch tiefer ausfallen, da darunter eine zusätzliche Kiesschicht eingefüllt wird. Die Fläche des Aushubs entspricht bei dem Plattenfundament der Fläche der Bodenplatte minus dem Raum für die Verschalung.Zweiter Schritt: Verschalung für die Fundamente
Damit bei lockerem Untergrund kein Erdreich nachrutscht, muss der Aushub verschalt werden. Bei Punktfundamenten ist dieser Schritt meist nicht nötig, es kann jedoch bei kleinen Fundamenten ein PVC-Rohr als Verschalungshilfe mit im Boden bleiben. Für Streifen- und Plattenfundamente erstellen Sie mit Schalbrettern eine Schalung an den Innenwänden des Aushubs. Mithilfe von Richtschnur und Wasserwaage sorgen Sie dafür, dass diese waagerecht ausgerichtet ist.Dritter Schritt: Kiesschicht, Plane und Bewehrung
Dieser Schritt ist besonders bei Plattenfundamenten wichtig, da dieses auch größeren Belastungen standhalten muss. Füllen Sie dann die Kiesschicht ein und verlegen Sie eine Plane. Je nach Betonplatte muss noch eine Bewehrung zur Verstärkung eingebracht werden. Stahlmatten eignen sich für Plattenfundamente, wohingegen Stahlkörbe auch zur Verstärkung bei Punkt- und Streifenfundamenten in Erwägung gezogen werden können.Hinweis: Ab einer gewissen Größe muss eine Baugenehmigung für den Bau einer Betonplatte beantragt werden. Fragen Sie daher beim Bauamt nach, da sich die Regelungen von Bundesland zu Bundesland unterscheidet.
Vierter Schritt: Den Beton mischen
Nach diesen Schritten kann der Beton für das Fundament gemischt werden. Je nach benötigter Menge kann dieser in einem Mörteleimer, einer Schubkarre oder in einem Betonmischer angemischt werden. Beachten Sie das Mischungsverhältnis zwischen Zement und Wasser. Richten Sie sich nach den Herstellerangaben.Fünfter Schritt: Beton in die Fundamentgrube gießen
Mithilfe einer Schubkarre füllen Sie nun den Beton bis zum Bodenniveau in die Grube. Befüllen Sie den Aushub gleichmäßig und achten Sie darauf, dass auch alle Hohlräume ausgefüllt sind.Tipp: Für das Gießen von Fundamenten sollte die Außentemperatur zwischen 5° C und 30° C liegen. Achten Sie auf eine trockene Wetterlage, die allerdings nicht zu heiß ist. Durch die richtigen Wetterbedingungen trocknet der Beton korrekt und wird fest.
Sechster Schritt: Den Beton verdichten für mehr Langlebigkeit
Indem Sie mit einem Spaten leicht auf den Beton klopfen, entweichen kleinste Luftbläschen aus der Masse. Durch diesen Verdichtungsvorgang wird das Fundament nach dem Trocknen fester und langlebiger.Siebter Schritt: Fundament aushärten lassen
Nach dem Verdichten braucht Beton etwa ein bis zwei Tage zum Aushärten. Nach zwei bis drei Wochen kann er vollständig belastet werden. Zur genauen Trocknungszeit beachten Sie die Angaben des Herstellers. Zum Schutz vor Regen sollten die gegossenen Fundamente mit einer Plane abgedeckt werden. Bei zu heißem Wetter können Sie den Beton alle zwei Tage leicht nachwässern, da ansonsten Risse im Beton entstehen können.Nicht jede Gartenkonstruktion benötigt ein komplettes Plattenfundament. Viele Bauwerke können mit Punkt- und Streifenfundamenten befestigt werden, die weniger Arbeit bedeuten. Leichte Gestänge wie Rosenbögen können direkt in den flüssigen Beton eines Punktfundamentes gesetzt werden. Mit diesen sieben Schritten für das Fundamentlegen können auch Heimwerker problemlos ein sichere Befestigung für Konstruktionen im Garten schaffen.
Quelle: Tipps24-Netzwerk - HR
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