Rund um das Obst - Teil 2

tmb_tipps_ideen_leser_fuer_leser_rund_um_das_obstDie folgenden Beiträge wurden uns von Lesern zugesandt, welche Erfahrungen im eigenen Garten, Tipps und Ideen rund um das Obst an andere Leser weitergeben möchten.
Inhalt:

Vögel fressen die Knospen an Ihren Obstbäumen?

Ich habe einen großen Obstgarten mit vielen verschiedenen Obstbäumen. Mein Problem ist, dass Vögel, wie Gimpel, Grünfink, Eichelhäher und auch Spatzen einen großen Schaden anrichten, indem sie die Knospen an den Bäumen abfressen. Erst hat es mit wenigen angefangen, aber jetzt (im zweiten Jahr) finden immer mehr Vögel Geschmack daran und ich sehe meine Ernte in Gefahr. Was kann ich tun?
Frage von Hilde aus Weißenburg

Redaktion gartentipps24.de

Sobald die Säfte im Frühling in den Bäumen und Sträuchern steigen, steigt auch das Interesse der Vögel für die saftigen Knospen. Besonders Kirschen und Beeren-Sträucher sind davon betroffen. Hundertprozentig sicher gegen Vogelfrass sind nur Vogel-Abwehrnetze. Sind die Bäume aber zu hoch oder gar zu viele, können Sie auch bis zur maximalen Ernte-Höhe mit ungiftigen Lösungen spritzen, die man selbst herstellen kann.

"Schweizer Kalk-Leim-Mischung"

Zunächst wird eine Kalkmilch aus 10l Wasser und 1,5kg Brandkalk angerührt. Anschließend vermengt man diese Kalkmilch mit 600g fertig angesetztem, mit reichlich Wasser verdünntem Tapetenkleister aus Methylzellulose. Die fertige Brühe wird per Spritze ausgebracht, der Belag hält je nach Witterungsbedingungen etwa drei bis sechs Wochen.

"Theobaldschen Brühe"

Bei dieser Lösung wird 1kg Kali- oder Kochsalz in einem Säckchen in 2 bis 4l heißem Wasser aufgelöst und nach dem Abkühlen mit 100g Wasserglas verrührt. In einem Eimer setzt man aus 1kg Brandkalk und 10l Wasser wiederum eine Kalkmilch an, filtriert sie durch einen feinen Seiher in einen Bottich, gießt die Salz-Wasserglas-Lösung dazu und füllt auf 20l auf. Die fertige Lösung kann ebenfalls mit der Spritze ausgebracht werden. In diesem Fall ist der Belag zu erneuern, sobald ein weiterer Verbiß an den Obst-Bäumen beobachtet wird.
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Sauerkirschen nach der Ernte ausdünnen

Muss ich meine Sauerkirschen-Sträucher auch im Winter schneiden oder wann ist die beste Zeit dafür oder sollten sie gar nicht geschnitten werden?
Frage von Silvia

Redaktion gartentipps24.de

Sauerkirschen wie `Schattenmorelle`, `Morellenfeuer`, `Hermanns Rubin` und `Frühe Ludwigskirsche` bilden im Laufe weniger Jahre Kronen
aus, die mehr Trauerweiden als Sauerkirschen ähneln, wenn sie nicht geschnitten werden. Die abgetragenen Triebe verlieren ihre
Austriebsfähigkeit, verkahlen und hängen schließlich wie Peitschen herab. Deshalb sollten Sauerkirschen jährlich nach der Ernte im
August, spätestens im September, geschnitten werden. Für die `Schattenmorellen` gilt dies besonders. Bei diesem sogenannten
Sommerschnitt entfernt man die abgeernteten Zweige, zu dicht stehende und nach innen wachsende Triebe sowie kahles, lang herabhängendes
und totes Holz.

Der Schnitt regt die Bildung von Neutrieben an, und die Bäume können junge und kräftige Fruchttriebe für das kommende Jahr entwickeln.
Je regelmäßiger das Auslichten durchgeführt wird, desto weniger Schnittgut fällt jeweils an. Es entstehen alljährlich nur kleine
Schnittwunden, die nicht mit Wundverschlußmittel verstrichen werden müssen, denn gerade im Sommer verheilen sie sehr schnell von selbst.
Pilzkrankheiten haben hier kaum eine Chance, einzudringen und Unheil anzurichten.
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Warum fällt die Obst-Ernte so unterschiedlich aus?

Frage von S. aus Frankfurt

Redaktion gartentipps24.de

Bei Apfel- und Birnbäumen liegt das an der sogenannten Alternanz. Man nimmt an, dass ein Mangel an Nährstoffen für die schwache Blütenbildung und damit den geringeren Fruchtertrag verantwortlich ist. Denn der Baum hat nach einer tollen Ernte nur noch wenige Reservestoffe zur Verfügung. Abhilfe können Sie nur begrenzt schaffen durch eine regelmäßige und optimale Versorgung mit Nährstoffen. Die Stärke der Alternanz hängt nämlich eigentlich von der Sorte der Obstbäume ab: `Golden Delicious` gilt beispielsweise weniger anfällig als `Cox Orange` oder `Boskoop`. Treffen Sie also vorher die richtige Sortenwahl. Außerdem verausgabt sich der Baum nicht so sehr, wenn man rechtzeitig eine Frucht-Ausdünnung vornimmt. Dabei werden im Frühjahr, sobald sich die Fruchtansätze zeigen, überzählige und mickrig aussehende Früchte entfernt. Die übrigen reifen danach um so kräftiger und gesünder aus, ohne dass sich der Baum dabei verausgaben muss.
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Sind Flechten am Obstbaum schädlich?

Unsere Obstbäume im Garten weisen an den Ästen einen grauen Belag auf. Könnten das Flechten sein, und was unternimmt man dagegen?
Frage von I. aus Ebstorf

Redaktion gartentipps24.de

Flechten und Algen an Zier- und Obst-Bäumen und Sträuchern haben nicht die schädigende Wirkung, die man ihnen noch vor vier Jahrzehnten zugeschrieben hat. Flechten nehmen zwar, seit die Luftbedingungen besser werden, wieder zu, doch die früher gegen die Oberflächenbewohner von Rinden / Stämmen eingesetzten Winter-Spritzmittel gefährden die Umwelt stärker als die Flechten die Bäume. Die Mittel sind daher seit 1968 nicht mehr zugelassen. Sie können die Flechten höchstens abkratzen und dann mit dem Rapsöl-Produkt Naturen (Gartencenter) spritzen. Das verbessert das Aussehen der Bäume und beugt Frostrissen und Schädlingen vor.
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Vorsicht beim Kauf von Himbeeren-Pflanzen

Wer Himbeeren kaufen möchte, sollte nur zu qualitativ einwandfreien Pflanzen greifen. Merkmale gesunder Pflanzen sind vor allem die Wurzeln und die Knospen. Am Trieb-Ansatz sollte mindestens drei Knospen erkennbar sein, denn sie sind Grundlage für die fruchttragenden Ruten im nächsten Jahr. Ebenso charakteristisch für eine gesunde Himbeeren-Pflanze ist ein dichter Wurzelbart. Weniger wichtig ist dagegen die Länge oder Dicke der Ruten, denn sie werden beim Schnitt bei den meisten Sorten ohnehin auf 10cm Länge eingekürzt.

In jedem Fall sollte sofort nach dem Kauf gepflanzt werden, da Himbeer-Wurzeln sehr empfindlich sind und nicht austrocknen dürfen. Eventuell beschädigte Wurzeln vorher zurück schneiden.

Himbeeren bevorzugen einen durchlässigen, humosen Garten-Boden. Der Pflanzabstand sollte 40 bis 60cm betragen, die Tiefe des Pflanzlochs etwa 40cm. Gepflanzt wird so tief, dass die Triebknospen eine knappe Handbreit (5cm) mit Erde bedeckt sind, denn aus ihnen sprießen die
Ruten, die im Folgejahr Beeren tragen werden.
Redaktion gartentipps24.de
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Fotograf©: Hartmut910 / pixelio.de
   


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